Ehemaliger "Stern"-Reporter Gerd Heidemann fordert gefälschte Hitler-Tagebücher zurück

Von Ingo Krüger
12. April 2013

Die Veröffentlichung der vermeintlichen Hitler-Tagebücher im Magazin "Stern" war einer der größten Medien-Skandale in der Bundesrepublik Deutschland. Vor 30 Jahren hatte "Stern"-Reporter Gerd Heidemann die Dokumente angeblich aufgespürt. Im April 1983 präsentierte das Wochenmagazin in Hamburg die Tagebücher der Öffentlichkeit. Zwei Wochen später wurde bekannt, was einige bereits vermutet hatten: Die Tagebücher sind gefälscht. Der Maler Konrad Kujau hatte sie angefertigt.

Heidemann, der im Juli 1985 vom Hamburger Landgericht wegen Betruges zu vier Jahren und acht Monaten Haft verurteilt wurde, will nun die Manuskripte zurückhaben. Der Reporter beruft sich auf einen Vertrag, den er 1981 mit dem Verlag Gruner + Jahr abgeschlossen hat. Dort wurde angeblich festgehalten, dass er die Manuskripte zehn Jahre nach der publizistischen Verwendung zurückbekommen würde. Zudem stehe dort nach Angaben Heidemanns, dass er bei Vorlage der Tagebücher einen Vorschuss von 300 000 D-Mark erhalten solle.

Auf diese Klausel beruft sich der 82-Jährige jetzt. Er will die vermeintlichen Werke Hitlers später dem Bundesarchiv zur Verfügung stellen. Doch noch weigert sich Gruner + Jahr. Einige Exemplare würden, so der Verlag, im Bonner Haus der Geschichte und in Zukunft auch im Polizeimuseum München der Öffentlichkeit präsentiert.