Streit beim Spieleabend - warum das eigentlich friedliche Miteinander so oft Konflikte provoziert

Kindliche Emotionen, Schummeln und der Umgang mit Stärken und Schwächen führen häufig zu Streit

Von Cornelia Scherpe
27. Oktober 2011

Viele Familien und Freunde setzen sich am Abend oder am Wochenende gern einmal zu einem Spieleabend zusammen. Oft endet der zur Entspannung gedachte Abend aber schnell mit Streit und schlechter Laune. Gesellschaftsspiele führen sehr oft zu Konflikten. Psychologen und Soziologen können erklären, warum dies so ist.

Schummeln und Emotionen

Psychologisch werden auch Erwachsene beim Spielen schnelle wieder zum Kind und reagieren oft dementsprechend emotional. Wer schummelt und erwischt wird, der ist für diesen Abend bei den anderen durch. Es gibt Fälle, in denen Freundschaften aufgelöst wurden, oder ein Streit beim Spielen in der Familie dazu führte, dass alte Themen wieder aufgegriffen wurden und so Beziehungen in die Brüche gingen.

Der Umgang mit Stärken und Schwächen

Der Grund für unser oft übersteigertes Reagieren ist, dass wir auch beim Spielen eine Entwicklung durchlaufen. Wer oft spielt, der wird ruhiger, wer selten in den Genuss kommt, der bleibt auf einer kindlicheren Stufe. Wir lernen beim Spielen über die Jahre hinweg, wie wir mit unseren Stärken aber auch Schwächen umgehen.

Aus soziologischer Sicht ist der Spieleabend eine ernste Sache, bei der wir unseren sozialen Charakter entwickeln können. Wer in der Entwicklung noch im Kindesalter steckt, der wird überreagieren - sowohl beim Gewinnen, als auch beim Verlieren.