Textnachrichten von der Toilette: Das moderne Mitteilungsbedürfnis erforscht

Eine US-Umfrage hat bestätigt, wie süchtig moderne Menschen nach Kommunikation sind

Von Nicole Freialdenhoven
15. April 2015

Das Smartphone hat dazu geführt, dass sich Menschen heute scheinbar gar nicht mehr in ihrem Mitteilungsdrang zügeln können. Ob

  • auf der Toilette,
  • beim Essen,
  • während einer kirchlichen Zeremonie oder sogar
  • mitten im Sex:

Nichts geht mehr ohne dass zwischendurch Mitteilungen an Dritte verfasst werden. Und immer wieder wandert der Blick zum Smartphone um nur ja keine eingehende Nachricht zu verpassen.

Sieben Prozent geben zu, sogar den Sex fürs Texten zu unterbrechen

Eine Umfrage der Pennsylvania State University bestätigte die moderne Sucht nach Kommunikation: Zwar hielten die meisten das Texten in der Dusche oder in der Kirche für sozial inakzeptabel, doch ein Drittel, bzw. 22 Prozent bekannten sich dazu, es dennoch zu tun. Sieben Prozent gaben zu, sogar das Liebesspiel zu unterbrechen, um eine Nachricht zu schreiben.

Psychologen haben dafür sogar eine Erklärung in den Steinzeitgenen des Menschen gefunden: Das Blinken und Brummeln des Smartphones bei eingehenden Nachrichten zieht die Aufmerksamkeit auf sich, denn evolutionspsychologisch bedingt ist der Mensch darauf programmiert, jede Veränderung in der Umgebung wahrzunehmen. Schließlich könnte Gefahr im Anzug sein. Und wo früher der hungrige Löwe knurrte, brummt nun eben das Telefon.