Passivrauchen erzeugt bei Kindern erhöhtes Aggressionspotenzial

Von Petra Schlagenhauf
27. Mai 2013

Wie eine Studie der University of Montreal ergeben hat, ist Passivrauchen für Kinder und Jugendliche langfristig ungesund. So stellten die kanadischen Forscher fest, dass junge Menschen, die über einen längeren Zeitraum Zigarettenrauch ausgesetzt waren, im Laufe der Zeit ein erhöhtes Aggressionspotenzial zeigten, welches etwa auch ab dem vierten bis fünften Schuljahr durch Lehrer und Eltern bestätigt wurde.

Insgesamt wurden bei 2.055 Kindern die Entwicklung und das Sozialverhalten von der Geburt bis zum zehnten Lebensjahr untersucht. Während etwa 1.200 Kindern vollständig rauchfrei aufwuchsen, waren immerhin rund 700 Kinder wenigstens zeitweilig Zigarettenrauch ausgesetzt, die verbleibenden etwa 150 Kinder sogar dauerhaft. Je mehr die Kinder dem Passivrauch ausgesetzt waren, desto höher war auch die Wahrscheinlichkeit, dass diese ein aggressives und unsoziales Verhalten aufwiesen, sich zu regelrechten Peinigern für ihre Mitmenschen entwickelten.

Etwa 40 Prozent aller Kinder weltweit sind dem giftigen Dunst der Zigarette, in dem sich zahlreiche Giftstoffe befinden, ausgesetzt. Wie die Forscher weiter feststellen konnten, ist nicht nur das Rauchen während der Schwangerschaft schädlich für die Entwicklung eines Kindes, sondern auch die Zeit nach der Geburt. Denn die giftigen Substanzen im Zigarettenrauch können das Gehirn der Kinder nachhaltig schädigen.

Alleine in Deutschland sterben jedes Jahr weit über 2.000 Menschen an den Folgen des Passivrauchens. Schon kurzzeitige Einflüsse durch den Zigarettenrauch können die Atemwege schädigen, Kopfschmerzen und Schwindelanfälle verursachen und die Infektionsanfälligkeit steigern. So leiden etwa Kinder, deren Eltern rauchen, deutlich häufiger beispielsweise an einer Mittelohrentzündung.