Studie belegt: Passivrauchen schädigt Kindergesundheit

Von Katharina Cichosch
22. August 2012

Die Gefahren des Passivrauchens waren immer wieder Gegenstand gesundheitspolitischer Diskussionen. Nun hat eine Studie des US-amerikanischen Monell Centers in Philadelphia nochmals auf den Zusammenhang zwischen einer geschwächten Immunabwehr des Kindes und dem Nikotinkonsum der jeweiligen Eltern hingewiesen.

Hintergrund der Studie, die von einem Team aus Wissenschaftlern rund um Paul Wise durchgeführt wurde: Viele Mediziner berichten, dass Kinder aus Raucherhaushalten überdurchschnittlich häufig krank seien. Insbesondere Erkrankungen der Atemwege, also beispielsweise Bronchitis, erleiden sie offenbar deutlich öfter als Kinder, die in Nichtraucherhaushalten aufwachsen. Die genauen Ursachen hierfür sind jedoch immer wieder Anlass für Spekulationen gewesen - Wise und sein Team wollten diese nun einer wissenschaftlichen Prüfung unterziehen.

Die Arbeitshypothese der Forscher: Sie vermuteten, dass der natürliche Hustenreiz bei Kindern, die im Passivrauch aufwachsen, wie bei erwachsenen Rauchern unterdrückt sei. Um dies zu belegen, untersuchten sie sowohl Kinder aus Raucher- wie auch aus Nichtraucherhaushalten sowie die jeweiligen rauchenden Eltern. Über ein spezielles Inhaliergerät verabreichten die Forscher den Probanden Capsaicin, einen Extrakt aus der Chilischote. Dieser löst normalerweise einen relativ starken Hustenreiz aus. Anschließend wurde notiert, bei welcher Dosis die Probanden jeweils mindestens zwei Mal husten mussten.

Wie zu Beginn vermutet, benötigten Kindern aus Raucherhaushalten ebenso wie ihre Eltern eine deutlich höhere Dosis, um überhaupt zu husten. Damit dürfte ihre individuelle Hustenreizschwelle deutlich verringert sein, was wiederum die Abwehr eindringender Krankheitserreger schwächen könnte. Dies erklärt womöglich die höhere Krankheitsrate insbesondere bei Infektionen der Atemwege.