China führt Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen ein

In China soll in öffentlichen Gebäuden das Rauchen untersagt werden - Skepsis macht sich breit

Von Matthias Bossaller
2. Mai 2011

China hatte vor fünf Jahren die Rahmenkonvention zur Bekämpfung des Tabakkonsums der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterzeichnet. Damit hatte sich das bevölkerungsreichste Land der Welt verpflichtet, bis zum Beginn des Jahres 2011 ein Rauchverbot für öffentliche Räume einzuführen. Damit hat es länger gedauert.

Weltweit größter Produzent

Doch jetzt ist es soweit: In Restaurants, Bars und Krankenhäusern darf ab sofort nicht mehr geraucht werden. Jedes Jahr sterben in China mehr als eine Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens. Die Zahl überrascht nicht. Die Volksrepublik ist der weltgrößte Produzent und Verbraucher von Tabakwaren. Von den 1,3 Milliarden Chinesen greifen 300 Millionen zum Glimmstängel.

Die Behörden werden es schwer haben, das Rauchverbot durchzusetzen. Um so viele Raucher zu kontrollieren, wird es nicht genügend Personal geben. In China ist es üblich, in Fahrstühlen, Bussen oder Warteräumen von Krankenhäusern zu rauchen.

Unter Männern ist es sogar weit verbreitet, sich zur Begrüßung einen Zigarette anzubieten. Diese Gewohnheiten mit Verboten zu durchbrechen, wird die anspruchsvolle Aufgabe der Behörden sein.