Neue Nebenwirkung des Rauchens entdeckt? Nikotin könnte Hirnstrukturen dauerhaft ändern

Dauerhafter und langjähriger Nikotinkonsum verändert vermutlich konstant die Hirnstrukturen

Von Cornelia Scherpe
15. Dezember 2010

Rauchen ist ungesund und hat verschiedene schädliche Einflüsse auf den menschlichen Körper, das ist schon lange klar. Doch nun glauben Forscher eine neue, bislang unbekannte Nebenwirkung des Nikotin entdeckt zu haben.

Abnahme von Hirnmasse in der Großhirnrinde

Es wäre möglich, dass der häufige Konsum des Giftes das Gehirn auf Dauer verändert. 22 Raucher und 21 Nichtraucher wurden in Berlin zu einer Studie gebeten. Die genaue Untersuchung der Testpersonen zeigte, dass ihre Gehirne sich auffallend voneinander unterschieden. Die Raucher hatten Veränderungen in der Großhirnrinde. Ein Areal darin war bei ihnen wesentlich dünner als bei den Nichtrauchern.

Intensität der Hirnstrukturveränderungen ist vom Konsumverhalten abhängig

Die Funktion dieses Areals ist der Medizin gut bekannt, denn es ist das Belohnungszentrum des Menschen und der Sitz seiner Impulskontrolle. Natürlich ist die Dicke des Areals von Geburt an bei jedem unterschiedlich, doch beide Gruppen wichen so voneinander ab, dass man den Zufall ausschließt. Zudem war es umso dünner, je höher der Nikotinkonsum der 22 Raucher war.

Wie genau die Abnahme des Hirnmasse aber mit dem Rauchen zusammenhängt, muss jetzt erst genauer erforscht werden.