Genetischer Fingerabdruck des Rauchens: Jede Zigarettenschachtel löst Mutationen aus

Studie verdeutlicht einmal mehr, dass Rauchen das Risiko für alle Organe alarmierend steigen lässt

Von Cornelia Scherpe
9. November 2016

Wer zur Zigarette greift, schadet dem eigenen Körper und reduziert seine Lebenserwartung. Jedes einzelne Inhalieren bringt 7.000 Stoffe in die Lunge, von denen bereits 70 als Krebserreger identifiziert wurden. Diese Erkenntnis um den Schaden ist nicht neu, doch Forschern ist es jetzt gelungen, eine Art genetischen Fingerabdruck für Nikotin zu erstellen.

Jede Zigarettenschachtel hinterlässt Signatur

Die Experten können Krebszellen ansehen, ob ihre bösartigen Mutationen durch Zigaretten entstanden sind. Dabei berechneten sie auch: Jede geleerte Schachtel lässt hunderte Mutationen entstehen.

Die US-Forscher sahen sich die genetischen Daten von 5.243 Tumoren an und verglichen sie mit Zellen von gesunden Menschen. Auf diese Weise arbeiteten sie insgesamt 30 genetische Fingerabdrücke heraus, die nur bei den Krebszellen zu finden waren. Interessant war dabei, dass die Signatur um so deutlicher ausgeprägt war, je länger der betroffene Patient geraucht hatte.

Risiko für bösartige Veränderungen steigt

Da mit jeder neuen Mutation in einer Zelle das Risiko für eine bösartige Veränderung hin zur Krebszelle steigt, lässt jede Zigarettenschachtel das Risiko für alle Organe ein gutes Stück weiter ansteigen:

  • Bereits eine Schachtel im Jahr löst 150 Mutationen im Lungengewebe und 97 im Kehlkopf aus. Beide Krebsformen treten bei Rauchern auch am häufigsten auf.
  • Dazu kommen 39 Mutationen im Rachenraum und 23 Stück im Mundboden.
  • Da die Gifte von Nikotin auch mit der Leber und der Blase in Kontakt kommen, fand man auch hier sechs und 18 Mutationen pro Schachtel im Jahr.