Rauchen und Hirnblutungen: besonders Frauen sind gefährdet

Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass gerade für Frauen beim Rauchen die Gefahr für Blutungen im Gehirn steigt

Von Cornelia Scherpe
29. August 2016

Das Rauchen ist für den gesamten Körper ungesund, denn es flutet ihn mit Gift. Diese Erkenntnis ist nicht neu und führt seit Jahren dazu, dass die Akzeptanz des Rauchens abnimmt. Wie genau das Nikotin im einzelnen auf den Körper wirkt, wird in der Wissenschaft dennoch weiterhin erforscht, um die Prozesse besser zu verstehen. Eine aktuelle Studie hat dabei gezeigt, dass beim Rauchen die Gefahr für Blutungen im Gehirn steigt und zwar geschlechtsspezifisch.

Erhöhtes Risiko für Hirnblutungen

Forscher aus Finnland besahen sich die Daten von einer Studie, die 1972 begann und 66.521 Menschen einschloss. Etwas mehr als die Hälfte (33.805) waren Frauen, die Restlichen Männer. Es rauchten

  • 19 Prozent der Damen sowie
  • 38 Prozent der Herren.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden aller fünf Jahre medizinisch untersucht und zu ihrem Lebenswandel befragt. Es kamen 1,38 Millionen Personenjahre zusammen und dabei 492 Hirnblutungen. Im Schnitt waren die Probanden dann 45 Jahre alt.

Wenig überraschend trat die Mehrheit der Blutungen bei Raucherinnen und Rauchern auf. Das Risiko der Nikotin-Gruppe war um das 3-Fache höher.

Geschlechtshormone machen den Unterschied

Allerdings fiel ein deutlicher Unterschied auf, wenn man noch einmal nach dem Geschlecht unterteilte:

  • Für die Frauen ergab sich dann das 8-fache Risiko auf eine Hirnblutung bei 21 bis 30 Zigaretten am Tag,
  • während es bei Männern mit gleicher Nikotindosis beim 3-Fachen blieb.

Die Forscher gehen davon aus, dass der Unterschied auf die Geschlechtshormone zurückzuführen ist. Bei Frauen sinkt durch täglichen Rauchen der Östrogenspiegel, was unter anderem zu schlechterer Haut und Gefäßproblemen führt. Vor allem Gefäßmuskelzellen leiden, was insgesamt über die Jahre die Gefäße schwächt und damit Blutungen wahrscheinlicher macht.