E-Zigarette lockt Jugendliche zum Erstkonsum

Erleichtert die E-Zigarette den Einstieg zum Rauchen und Drogennehmen?

Von Cornelia Scherpe
17. April 2015

Wie sinnvoll die Einführung der E-Zigarette war, wird noch immer diskutiert. Besonders unter Eltern und Lehrer hat sich der Standpunkt herausgebildet, dass die E-Zigarette einen entscheidenden Nachteil hat: sie macht das Rauchen für Jugendliche wieder attraktiver.

Wird das Rauchen wieder attraktiver?

Eine aktuelle Studie mit rund 10.000 befragten Kindern und Teenagern hat gezeigt, dass die Jugend beim Erstkonsum tatsächlich neugieriger geworden ist. Demnach sind die Jugendlichen eher bereit, eine E-Zigarette zu probieren als herkömmlichen Tabak zu rauchen. Von den Elf-Jährigen bis 16-Jährigen waren es 12,3 Prozent. Das gibt zurecht zu denken.

Eine positive Botschaft hat die Studie zum Glück aber auch: Nur wenige der E-Zigaretten-Tester werden später auch regelmäßige Nutzer. Hier lag der Prozentsatz bei gerade einmal 1,5 Prozent. Unter einem regelmäßigen Konsum verstand die Studie mindestens eine E-Zigarette pro Monat.

Einstieg zur Einstiegsdroge?

Bei der Befragung gingen die Forscher außerdem auf Cannabis ein. Die Kinder und Jugendlichen wurden gefragt, ob sie schon einmal Hanf benutzt haben und wenn ja, wie häufig zu kiffen. Es zeigte sich, dass jene Teenager, die regelmäßig zur E-Zigarette greifen, auch dem Cannabis-Konsum nicht abgeneigt sind. Die meisten kifften regelmäßig.

Interessant war dabei, dass es hier keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern gab. Mädchen und Jungen griffen gleich häufig zu Cannabis. Auch die Angehörigkeit zu verschiedenen sozialen Schichten spielte offenbar keine Rolle. Jugendliche aus eher benachteiligten Schichten nutzen E-Zigarette und Cannabis genauso wie Kinder aus besser gestellten Familien.

Zweischneidiges Fazit

Das Fazit der Studie fällt daher zwiespältig aus: Zwar scheinen E-Zigaretten nur die Bereitschaft zum Probieren und nicht zur Dauernutzung zu erhöhen, gleichzeitig besteht die Gefahr, dass die E-Zigaretten zur gesellschaftlichen Norm werden und damit weiterem Drogenkonsum Tür und Tor öffnen.