Der kleine Unterschied beim Griff zur Zigarette: Warum Frauen anders rauchen als Männer

Aufgrund hormoneller Unterschiede zwischen Männern und Frauen nehmen letztere das Niktoin viel schneller auf

Von Cornelia Scherpe
24. März 2015

Auch wenn die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen richtig und wichtig ist, gibt es biologische Unterschiede, die niemand leugnen kann. Die Damen und Herren unterscheiden sich dabei nicht nur im Bezug auf die Geschlechtsorgane, sondern ganz wesentlich im Bezug auf den Hormonhaushalt.

Weibliche Organismen nehmen das Nikotin schneller auf

Männliche und weibliche Hormone werden je nach Geschlecht in anderer Konzentration produziert, was den gesamten Stoffwechsel beeinflusst. Pneumologen - also Fachärzte für die Lungengesundheit - geben aktuell zu bedenken, dass dies auch einen Einfluss auf die Verarbeitung von Nikotin hat.

Ein Mann, der raucht, nimmt das Gift anders auf, als eine Frau, die raucht. Aufgrund der hormonellen Unterschiede, nehmen weibliche Organismen das Nikotin viel schneller auf. Das Gift wird effektiver verarbeitet, was die Sucht vergrößert. Aus diesem Grund haben Frauen es meist schwerer, von der Nikotinsucht wieder loszukommen.

Auch auf Medikamente reagieren Frauen effektiver

Dieser Nachteil geht im Übrigen über das Rauchen hinaus. Frauen haben auch allgemein ein größeres Risiko, an Nebenwirkungen eines Medikament zu leiden. Rein statistisch gesehen müssen Frauen daher nahezu doppelt so häufig ins Krankenhaus.

Warum der weibliche Organismus im Normalfall deutlich effektiver auf Wirkstoffe (und eben auch Giftstoffe) reagiert, ist noch nicht erschöpfend geklärt. Es gibt jedoch immer mehr Medikamentenhersteller, die auf den "kleinen Unterschied" achten.

So gibt es seit 2013 ein Schlafmittel, bei dem Männer eine doppelt so hohe Dosis nehmen sollen. Frauen kommen mit der Hälfte aus, da ihr Körper schneller auf den Wirkstoff reagiert und die "Männerdosis" bei Ihnen auch am Folgetag noch zu Müdigkeit und Benommenheit führen würde.