Zigaretten machen Tumoren aggressiv

Stark erhöhtes Prostatakrebs-Risiko für Raucher

Von Cornelia Scherpe
31. Oktober 2014

Rauchen ist ungesund, das weiß inzwischen fast jeder. Die Giftstoffe können unter anderem zu Lungenkrebs und so zu einem frühen Tod führen. Doch wie sieht es mit anderen Krebsarten aus?

Die inhalierten Toxine greifen nicht nur die Lunge an, sondern beeinflussen den gesamten Körper. Eine Studie hat ermittelt, dass das Rauchen dazu führen kann, dass Krebszellen im Körper aggressiver werden. Daher wird die Prognose für Raucher schlechter.

Studie mit 8100 gesunden Männern durchgeführt

An der Untersuchung hatten 8.100 Männer teilgenommen. Alle hatten einer Biopsie der Prostata zugestimmt, da ihre PSA-Werte bereits leicht erhöht waren. Jeder hatte jedoch einen negativen Krebsbefund erhalten. Die Prostata war also noch gesund.

Einteilung in drei Gruppen

Man befragte alle zu ihrem Nikotinkonsum und stellte drei Gruppen auf: Nichtraucher, Ex-Raucher und Raucher. Sechs Monate später wurde erneut eine Biopsie der Prostata durchgeführt. Dafür konnte man noch mit 6.420 Männern arbeiten, die sich dazu bereit erklärten.

Von diesen Männern waren 46 Prozent Nichtraucher, 40 Prozent Ex-Raucher und 14 Prozent Raucher. Die erneute Biopsie zeigte nun in 17,2 Prozent der Fälle einen aggressiven Tumor an. Dabei waren vor allen Dingen die Raucher betroffen.

Prostatakrebs-Risiko für Raucher um 45 Prozent erhöht

Ihr Risiko auf Prostatakrebs lag 45 Prozent höher als bei Nichtrauchern. Auch Ex-Raucher hatten eher eine Tendenz zu Krebs, allerdings lag die Quote im Vergleich zu den Nichtrauchern nur um 21 Prozent erhöht.

Zusammenhang zwischen BMI und Krebs-Risiko

Zudem schien das Körpergewicht eine Rolle zu spielen. Besonders schlanke Raucher hatten ein hohes Risiko. Für sich genommen lag diese Untergruppe bei einer Gefahrensteigerung um 80 Prozent. Lag der BMI dagegen über 25, wirkte sich der Nikotinkonsum nicht so drastisch aus.

Weshalb dies so ist, können die Forscher nicht sagen. Die Gefahren des Rauchens und der Nutzen des Aufhörens wurden allerdings einmal mehr unterstrichen.