Studie beweist: Rauchen macht doch nicht schlank

Von Christine Krusberski
5. August 2014

Vor allem Frauen sind der Überzeugung, dass Zigaretten wahre Schlankmacher sind und greifen allein aus diesem Grund zum Glimmstängel. Doch eine österreichische Studie beweist jetzt, dass tägliches Rauchen doch nicht schlank macht, sondern sogar das Gegenteil bewirkt.

Starke Raucher haben nicht nur schlechtere Blutwerte, sondern bringen im Vergleich mit Nichtrauchern etwa zehn Kilogramm mehr auf die Waage.

Weniger Muskelmasse statt Reduktion des Körperfetts

Die Wissenschaftler aus Wien bezweifelten, dass Rauchen zu Gewichtsverlust führt und analysierten unter Einbeziehung verschiedener Parameter wie Ernährung, Raucher-Status, BMI und Blutzuckerspiegel die Daten aus den üblichen Gesundheitschecks von 986 Probanden.

Die Annahme, dass Vielraucher weniger wiegen, hieße nicht zwangsläufig, dass sie mehr Körperfett abbauen, sondern das die Erklärung auch in einer Reduktion der Muskelmasse liegen könne, so die Wiener Forscher.

Das Ergebnis der Studie belegt, dass Raucher, Nichtraucher und ehemalige Raucher keine wesentlichen Unterschiede bei der Messung des Körperfettanteils aufweisen. Doch bei Vielrauchern waren Gewicht und Body-Mass-Index (BMI) höher. Im Gegensatz zu Gelegenheitsrauchern mit durchschnittlich 71 Kilogramm Körpergewicht, wogen starke Raucher durchschnittlich zehn Kilogramm mehr.

Entzündungsrisiko durch höhere Anzahl weißer Blutkörperchen

Die Auswertung der Blutwerte ergab, dass schwere Raucher eine erhöhte Anzahl an weißen Blutkörperchen aufwiesen, wodurch das Risiko für Entzündungen steigen kann. Auch die Blutzuckerwerte, gemessen im nüchternen Zustand, waren höher. Allerdings weisen die Wissenschaftler darauf hin, dass auch andere Faktoren die Studienergebnisse beeinflussen.

Starke Raucher konsumieren häufig mehr Alkohol als Nichtraucher und leben allgemein weniger gesund. Das Fazit der Studienautoren: Starker Zigarettenkonsum kann entgegen der landläufigen Meinung das Körpergewicht erhöhen und gleichzeitig die Laborwerte verschlechtern.