Politische Maßnahmen gegen das Rauchen und deren Wirkung

Das Rauchen verschafft dem Staat aufgrund der Tabaksteuer nur scheinbar effektive Einnahmen in Form der Tabaksteuer. Eine nähere Betrachtung zeigt, dass diese Einnahmen durch all jene Ausgaben und Finanzverluste überschattet werden, welche durch die gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums in der Bevölkerung entstehen. Wissen Sie, welche politischen Maßnahmen gegen das Rauchen ergriffen wurden, um den Tabakkonsum innerhalb der Gesellschaft zu reduzieren? Wir zeigen es Ihnen.

Britta Josten
Von Britta Josten

Warnhinweise und Schockbilder auf den Verpackungen

Eine politische Maßnahme, welche es hierzulande erst seit dem Jahre 2003 gibt, sind die Warnhinweise auf den Zigarettenpackungen. Bei diesen handelt es sich um Aussagen über mögliche Folgen des Rauchens, welche wissenschaftlich belegt werden konnten. Als Beispiel kann in diesem Zusammenhang der Warnhinweis "Rauchen kann tödlich sein" dienen.

Im Mai 2016 wurden die Zigarettenpackungen zusätzlich mit schockierenden Bildern versehen:

  • schwarze Lungen
  • verfaulte Zähne
  • verfaulte Zehen
  • weinende Babys

- mittlerweile gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Fotos, die die möglichen Folgen des Rauchens auf abstoßende Art und Weise anzeigen. Auch wenn die Anzahl Statistiken zufolge im vergangenen Jahr zurückgegangen ist, so bezweifelt die Krebsprävention des Deutschen Krebsforschungszentrums, dass dies auf die besagten Schockbilder zurück zu führen sei; vielmehr ist ein genereller Absatz zu vermerken - und dies schon über mehrere Jahre lang.

Genaue Daten, was die Auswirkung der Bilder angeht, gäbe es nicht. Des Weiteren haben sich viele Raucher mit bilderlosen Schachteln eingedeckt, bevor die neuen Packungen auf den Markt gekommen sind; so konnten eine zeitlang die alten Varianten gelagert werden.

Vermehrte Anrufe bei der Entwöhnungs-Hotline

Was jedoch sicher ist, ist die Tatsache, dass die Menge an Anrufen bei der Entwöhnungshotline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in letzten Jahr um das Vierfache angestiegen ist; ebenso werden Online-Entwöhnungsprogramme vermehrt wahrgenommen.

Neben den Bildern wird nun auch die entsprechende Entwöhnungs-Hotline sowie die Internetadresse auf jeder Packung aufgedruckt. Diese doppelte Kombination scheint somit Wirkung zu zeigen.

Schockbilder und Botschaften auf Zigarettenschachteln sollen zum Nachdenken anregen
Schockbilder und Botschaften auf Zigarettenschachteln sollen zum Nachdenken anregen

Verbotszonen

Ein weiteres politisches Instrument, welches das Rauchen eindämmen soll, ist die Schaffung von Verbotszonen, welche zudem durch Verbotsschilder kenntlich gemacht werden. So darf nun beispielsweise nur noch bedingt in Gaststätten, öffentlichen Gebäuden und Flughäfen geraucht werden.

Dies hat zur Folge, dass der Komfort für den Raucher sinkt, welcher sich teils erst in spezielle Bereiche begeben muss, um rauchen zu können. In der Folge wird der Tabakkonsum gelegentlich eingestellt, da das Rauchen in der Öffentlichkeit als zu aufwendig und nicht mehr entspannend empfunden wird.

Weltnichtrauchertag: Rauchfreie Großevents

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzt sich intensiv für das Nichtrauchen ein und hat den 31. Mai zum offiziellen Welt-Nichtrauchertag erklärt. An diesem Tag werden vermehrt Aufklärungsprojekte veranstaltet; die Deutsche Krebshilfe veröffentlich zudem Poster, wie etwa mit dem Spruch "Wer raucht, verliert!". Diese kann man dort kostenlos anfordern.

Der Weltnichtrauchertag steht jedes Jahr unter einem bestimmten Motto. Die der letzten Jahre lauteten:

  • Gesundheit auf der Kippe - Tabaksteuern rauf, Zigarettenkonsum runter! (2014)
  • E-Zigaretten und E-Shishas: Chemie für die Lunge! (2015)
  • Kein Platz für giftige Botschaften: Stoppt Tabakwerbung jetzt! (2016)
  • Rauchen kostet. Nichtrauchen kostet nichts! (2017)

Die WHO möchte damit beispielsweise klar machen, dass nicht nur Zigaretten, sondern auch andere Formen des Rauchens wie zum Beispiel die Wasserpfeife ernsthafte gesundheitliche Folgen haben können. Auch Großevents wie die Fußball-Weltmeisterschaften werden zum Anlass genommen, um das Organisationskomitee dazu aufzurufen, eine rauchfreie WM zu veranstalten.

Der WHO und der Deutschen Krebshilfe geht es bei dem geforderten Nichtraucherschutz in Fußballstadien vor allem auch um die Passivraucher. Viele Menschen unterschätzen die Folgen des Passivrauchens, doch Experten zufolge sterben jedes Jahr etwa 3.300 Menschen an den Folgen. In anderen Ländern werden rauchfreie Weltmeisterschaften schon seit vielen Jahren ausgetragen und somit wird auch die WM im Jahr 2018 rauchfrei sein.

Tabaksteuer

Des Weiteren kann die Tabaksteuer noch als eine Maßnahme gesehen werden, welche sich gegen die Verbreitung des Rauchens richtet. Schließlich steigen hierdurch die Packungspreise, was den Kauf einer Zigarettenschachtel weniger attraktiv erscheinen lässt.

Nichtsdestotrotz steht diese Maßnahme in der Kritik. So darf angezweifelt werden, ob die Tabaksteuer wirklich aus diesem Grund erhoben wird. Stattdessen kann davon ausgegangen werden, dass es dem Staat eher um die erhöhten Staatseinnahmen als um die Gesundheit der Bevölkerung geht.

Tatsache ist: die höheren Preise sind die effektiveste Maßnahme, um gegen das Rauchen vorzugehen. Europaweit liegt Deutschland mit der Tabaksteuerhöhe jedoch lediglich im Mittelfeld: Noch teurer als hierzulande sind die Zigaretten in der Schweiz, Großbritannien, Frankreich und Irland. Für einen effektiven Rückgang des Konsums müsste die Steuer angehoben werden.

Werbeverbot

Letztlich kann noch das Werbeverbot als eine solche politische Maßnahme gegen das Rauchen gewertet werden. So darf seit 2003 in der EG in vielerlei Medien nicht mehr für Tabakprodukte geworben werden, was die Absatzzahlen der Tabakindustrie erheblich senken konnte. Allerdings muss hier noch betont werden, dass diese Richtlinie in Deutschland erst 2006 umgesetzt wurde.

Das Werbeverbot bezieht sich deutschlandweit auf verschiedene Medien. Ein komplettes Verbot gilt für die Werbung in Radio- und Fernsehspots sowie im Internet. Printmedien sind dann von dem Verbot ausgenommen, wenn es sich um entsprechende Fachzeitschriften handelt.