Wissenswertes zu Pfadfinderabzeichen - Wie ein Kind Pfadfinder werden kann

Die Pfadfinderbewegung zielt auf die Erziehung der Jugend ab. Dabei schaffen es die Pfadfinderverbände, faszinierend auf die Kinder zu wirken und sie durch ansprechende Angebote zu begeistern. Wer dazugehören möchte, braucht ein Pfadfinderabzeichen. Doch wie kann ein Kind Pfadfinder werden und welche Voraussetzungen muss es erfüllen? Wir klären Sie auf.

Von Kai Zielke

Wissenswertes zu Pfadfinderabzeichen

Die Pfadfinderschaft kann als eine weltweite Bildungseinrichtung für junge Menschen gesehen werden, die auf ihre Verantwortung innerhalb der Gesellschaft vorbereitet werden. Träger der Pfadfinderlilie als Abzeichen zeichnen sich als Mitglied in der WOSM, der World Organization of the Scout Movement aus.

Geschichte der Pfadfinderbewegung

Die Pfadfinderbewegung ist ein weltweiter Zusammenschluss von Mädchen und Jungen sowie jungen Frauen und Männern, die nach der so genannten Pfadfindermethode arbeiten. Deren Inhalte decken sich in vielen Bereichen mit den demokratischen und freiheitlichen Grundsätzen des deutschen Grundgesetzes.

Der britische Kavallerie-Offizier Robert Baden-Powell gründete Mitte der 1920er Jahre die Pfadfinderbewegung. Im Jahre 1920 veranstaltete er in London das erste Jamboree, zu Deutsch Pfadfindergroßlager.

In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich daraus bis in die heutige Zeit hinein eine buchstäblich weltweite Organisation. Sie ist dezentral und hierarchisch straff organisiert und strukturiert. Mehrere zehn Millionen Jungen und Mädchen sind in über zweihundert Ländern auf allen Kontinenten Mitglied einer dortigen nationalen oder regionalen Pfadfinderorganisation.

Pfadfinderkluft

Eine Tradition der Pfadfinderbewegung ist die einheitliche Kleidung, die sogenannte Pfadfinderkluft. Zu ihr gehören

Die Pfadfinderlilie als internationales Abzeichen

Während die Einkleidung so vielseitig wie vielfältig ist, gilt weltweit für das Abzeichen ein und dieselbe Grundstruktur. Es ist die Lilie als Symbol der Pfadfinderbewegung. Die einzelnen Pfadfinderverbände und Organisationen sind frei in ihrer Ausgestaltung der Pfadfinderlilie.

Deren originäre Herkunft ist die Kompasslilie, mit der die damaligen nautischen Kompasse verziert waren. Als eine in die Richtung Norden zeigende Blume soll sie ein lebensweisendes Orientierungszeichen symbolisieren. Andere Varianen der Lilie sind die Rautenlilie oder die Kreuzlilie.

Das dreiblättrige Kleeblatt

Baden-Powell war zunächst davon ausgegangen, dass sich für seine Pfadfinderinitiative ausschließlich Jungen interessieren würden. Doch von Beginn an begeisterten sich auch Mädchen dafür. Sie sind heutzutage der World Association of Girl Guides und Girl Scourts WAGGGS angeschlossen, und ihr Abzeichen ist das dreiblättrige Kleeblatt.

Die drei Kleeblätter stehen symbolisch für das dreiteilige Pfadfinderversprechen. Es sind die drei Verpflichtungen gegenüber Gott, gegenüber den Mitmenschen und gegenüber sich selbst. Gemischte Pfadfinderverbände kombinieren die beiden Abzeichen Lilie und Kleeblatt miteinander in einem Abzeichen.

Arten und Formen der Abzeichen

Das Pfadfinderabzeichen wird in unterschiedlichen Arten und Formen getragen. Gängig sind neben der Anstecknadel die Stoffabzeichen an der Bekleidung. Das umgangssprachliche Weltbundabzeichen ist außen auf der Klappe der rechten Brusttasche von Hemd oder Bluse angebracht.

Die einzelnen Verbände und Organisationen nutzen weitere Möglichkeiten wie linken oder rechten Oberarm dafür. Für die Pins, die Anstecknadeln bietet sich auch das Halstuch an.

Alle Pfadfinderabzeichen geben Aufschluss über ihre Träger. Die Herkunft der Organisation lässt sich daraus ebenso ablesen wie ihre Position oder Stellung.

Verbände in Deutschland

In Deutschland gibt es mehrere Verbände, die bundesweit im Ring der Deutschen Pfadfinderinnen sowie zu dem der Deutschen Pfadfinder zusammengeschlossen sind. Sie und die mehr als zehn Dutzend weiteren deutschen Pfadfinderbünde haben ihre eigene Pfadfinderkleidung inklusive der Pfadfinderabzeichen.

Übergeordnet ist und bleibt jedoch die Pfadfinderlilie. Ein integriertes Kreuz in Lilie und Kleeblatt ist das Abzeichen des deutschen Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder.

In Deutschland können Kinder ab sechs Jahren Mitglied bei den Pfadfindern werden. Sie beginnen als Wichtel oder Wölflinge, wechseln mit elf Jahren zu den Jungpfadfindern, drei Jahre später zu den Pfadfindern und mit sechzehn Jahren zu den Rangern, auch Rover genannt. Die Erstklässler macht es durchaus stolz, wenn sie mit sechs oder sieben Jahren die Pfadfinderkluft tragen können und, je nach Organisation, das passende Pfadfinderabzeichen.

Doch wie kann man Mitglied der Pfadfinderbewegung werden?

Pfadfinder werden

Zunächst einmal muss das Kind mindestens fünf Jahre, in manchen Verbänden auch sieben Jahre alt sein, um den Pfadfindern beitreten zu können. In diesem Fall wird bei den Bibern oder den Wölflingen begonnen, welche den Schwerpunkt noch auf spielerische Inhalte legen.

Das Angebot testen

Sobald dieses Alter erreicht ist, kann sich einfach bei einer Pfadfindergruppe nahe des eigenen Wohnorts gemeldet werden. Bei vielen Gruppen ist es üblich, dass das Kind dann einfach während eines Treffens vorbeikommen soll. Dabei ist es in der Regel nicht nötig, dass sich das Kind sofort entscheiden muss, ob es Pfadfinder werden will.

Stattdessen kann das Angebot einige Stunden getestet werden. So vermeidet man leicht eine Fehlentscheidung, da das Kind eine längere Bedenkzeit hat, ob es den Pfadfindern wirklich beitreten will.

Mitgliedsbeitrag, Pfadfinderkluft und Co.

Sobald die Mitgliedschaft beantragt wurde, erhalten die Eltern weitere Informationen über die die wöchentlichen Treffen und weitere Veranstaltungen und Ausflüge. Zudem muss ein jährlicher Mitgliedsbeitrag entrichtet werden, welcher circa 60 Euro beträgt.

Zudem wird vom Kind erwartet, dass es eine Pfadfinderuniform erwirbt und diese zu entsprechenden Treffen trägt. Daneben sollte das Kind noch über weitere Gegenstände verfügen, welche während der Zeltausflüge und weiterer Unternehmungen von Nutzen sind. In diesem Zusammenhang können

genannt werden. Insgesamt ist es für ein Kind nicht schwer, ein Pfadfinder zu werden. So muss sich lediglich an eine Gruppe gewandt werden, welche die Eltern und das Kind mit den nötigen Informationen versorgt. Zudem sollten sowohl die Eltern als auch das Kind bereit sein, einen Teil ihrer Freizeit für die Pfadfindergruppe einzuplanen und kleinere Investitionen zu tätigen.