Musizieren - Vorzüge, Voraussetzungen und geeignete Musikinstrumente für Kinder

Muszieren ist gut für Körper und Seele. Es regt die Kreativität an, fördert die Intelligenz und steigert Konzentrationsfähigkeit. Die Möglichkeiten, zu musizieren, sind vielfältig. Oftmals hat man jedoch bereits ein Musikinstrument im Kopf, welches man gerne erlernen möchte - nicht alle sind jedoch beispielsweise für Kinder besonders zu empfehlen. Des Weiteren stellt sich die Frage: Einzel- oder Gruppenunterricht? Lesen Sie über die Vorzüge und Voraussetzungen des Musizierens sowie das passende Musikinstrument und Unterrichtskonzept für Ihren Nachwuchs.

Von Claudia Haut

Das Musizieren bietet ein sehr breites Spektrum an möglichen Tätigkeiten: die Vielfalt unterschiedlicher Musikinstrumente ist riesig und auch die Bereiche, in denen man Musik machen kann - sei es privat oder beruflich - sind sehr vielseitig.

Die Vorteile des Musizierens

Egal ob man gut oder schlecht musiziert, die Musik befreit den Körper. Außerdem regt das Musizieren die Kreativität an, weshalb man schon bei kleinen Kindern das musikalische Talent fördern sollte.

Kinder, die schon früh mit dem Musizieren anfangen, werden Studien zufolge intelligenter als andere Kinder. Sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter kann man auch seine Konzentrationsfähigkeit steigern, indem man musiziert.

Das Notenlesen, die Bedienung des Musikinstrumentes, all das muss unser Gehirn steuern. Musiziert man regelmäßig, so gewöhnt sich das Gehirn daran, viele Dinge gleichzeitig zu tun und man kann sich nicht nur bei der Musik, sondern auch in allen anderen Bereichen deutlich besser konzentrieren.

Im Folgenden geben wir ein Beispiel, inwieweit sich das Musizieren positiv auf Körper und Wohlbefinden auswirken kann.

Wie Trommeln den Alltag entzerren kann

Der Alltag kann bei zu viel Arbeit zu einer regelrechten Zwangsjacke werden. Wie man sich auch dreht und wendet, es ist oft großer Kräfteaufwand nötig, um sich auch nur einen Zentimeter an Freiraum zu erkämpfen. Umso wichtiger ist es, seinen Alltag ab und an zu überprüfen und nach Freizeitaktivitäten zu suchen, die ein gutes Gegengewicht zu den aktuellen Anforderungen im Alltag darstellen.

Ein Ziel einer gelungenen Freizeitaktivität ist das Loslassen der Alltagsprobleme für mindestens die Dauer der Aktivität. Ob Sie sich dafür nun einen Kurs in Gesellschaftstanz, Karate oder Reiten auswählen, liegt ganz bei Ihren und den in Ihrer Nähe leicht umsetzbaren Möglichkeiten, Ihrem zeitlichen Budget und dem finanziellen Spielraum.

Trommeln ist nicht schwierig und befreit

Trommeln ist nicht schwierig und kann Gefühle gut ausdrücken
Trommeln ist nicht schwierig und kann Gefühle gut ausdrücken

Eine kostengünstige, körperlich sehr intensive und gute Gelegenheit um Sie sofort oder auch nachhaltig auf andere Gedanken zu bringen, bietet das Trommeln. Auch hier spielt es keine Rolle, ob Sie sich dem afrikanischen Trommeln, dem orientalischen oder dem italienischen Tamburinspiel zuwenden.

Wichtig ist, dass Sie sich jene Trommel aussuchen, die Ihnen von der Spielweise, Körperhaltung und auch vom Klang her etwas sagt. Trommeln werden oft in der therapeutischen Welt eingesetzt und sind daher auch für Menschen geeignet, die von sich behaupten nicht musikalisch zu sein oder sonst in ihrem Charakter eher still und zurückgezogen zu sein. Probieren Sie Trommeln einfach bei der nächsten Gelegenheit aus.

Googeln Sie einfach "Trommeln" und den Namen Ihres Wohnortes und Sie werden erstaunt sein, wie viele Kursangebote es in Ihrer unmittelbaren Nähe gibt. Und das auch noch zu einem günstigen Preis.

Trommeln passt auch zu schüchternen Menschen

Trommeln kann vom Körper und dem Geist ganzheitlich erfahren werden. So sind es die Bewegung, der Klang und auch die Schwingung des Trommelfelles, das Sie aus Ihren Alltagsthemen nimmt und Ihnen eine neue und umfangreiche eigene Erlebniswelt eröffnet.

Die Rhythmen sind sehr unterschiedlich und oft kann man als Anfänger auch zum Beispiel afrikanische Rhythmen auf orientalischen Trommeln spielen. Im Vordergrund steht das Kennenlernen und das mit der Zeit sich immer mehr auf diese Freizeitaktivität einlassen wollen.

Es gibt viele Menschen, die Schwierigkeiten haben sich zu öffnen. Das Trommeln bietet eine sanfte Möglichkeit, sich in seinem eigenen Tempo an das Spiel heranzutasten.

Viele Trommelkurse bieten ein bis zwei Schnupperstunden an, so dass Sie sich ruhig Zeit nehmen können, ob Ihnen die Rhythmen, die Trommeln und die anderen Spieler zusagen. Letztlich entscheidet Ihr Gefühl und Sie müssen sich wohlfühlen oder zumindest das Gefühl haben, dass Sie sich trauen und sich nach einer gewissen Eingewöhnungsphase mit dem Trommeln wohlfühlen können.

Eine eigene Trommel kaufen

Sollten Sie sich mit der Zeit für den Kauf einer eigenen Trommel entscheiden, so ist der Kursleiter Ihres Trommelkurses meistens eine gute Adresse. Sie können auch zum Beispiel im Internet recherchieren, nach Trommelbauern in Ihrer Nähe suchen oder sich sogar eine eigene Trommel bauen lassen.

Wichtig ist es, dass Sie die Trommel nicht ungesehen kaufen, sondern Sie vor dem Kauf ein Mal bespielt haben. Ein Sprichwort sagt, dass sich jede Trommel seinen Besitzer selbst sucht. Geben Sie sich daher die Möglichkeit aus mehreren Trommeln auszuwählen und Ihre ganz eigene zu Ihnen besonders sprechende Trommel finden zu können.

Neben Trommelkursen im geschlossenen Raum gibt es auch Trommelkurse im Freien, die aufgrund des Naturbezuges des Trommelinstrumentes und dem ursprünglichen Einsatz der Trommel in der frühen Menschheitsgeschichte einen ganz besonderen Charme haben und deren Teilnahme sehr zu empfehlen ist. Viel Spaß beim Trommeln!

Weitere Informationen über die Vorzüge der Musik erhalten Sie hier in unserem separaten Artikel zum Thema. Allerdings ist es besonders im beruflichen Bereich so, dass ein Musiker auch mit Nachteilen konfrontiert wird - alles Wissenswerte darüber erhalten Sie hier.

Einzel- oder Gruppenunterricht?

Wenn man die Musik liebt, so kann man zu Hause alleine musizieren oder das Musizieren in einer Musikschule oder bei einem Musiklehrer lernen. Dabei werden Musikstunden in Form eines Einzel- oder Gruppenunterrichtes angeboten. Welche Form des Musikunterrichtes man wählt, ist natürlich eine Einstellungssache, aber auch eine finanzielle Überlegung.

Einzelstunden sind in der Regel deutlich teurer als der Unterricht in der Gruppe. Dafür kann sich der Musiklehrer aber intensiv um den Schüler kümmern und individuell auf seine Stärken und Schwächen eingehen.

Die Wahl zwischen Einzel- oder Gruppenunterricht hängt von verschiedenen Faktoren und vom Instrument ab
Die Wahl zwischen Einzel- oder Gruppenunterricht hängt von verschiedenen Faktoren und vom Instrument ab

Anderereits spornt die Gruppe jeden einzelnen Schüler oftmals mehr an, wenn man sieht, wie viel die anderen bereits geübt haben und man selbst vielleicht nicht. Natürlich sollte man auch nicht vergessen, dass das Musizieren in einer Gruppe mehr Spaß macht und auch mehrstimmig besser klingt (zumindest dann, wenn die Gruppe schon ein bisschen spielen kann), als das alleinige Spielen eines Instrumentes.

Außerdem können die Musikschüler auch voneinander lernen, unabhängig vom Wissenstand über das Instrument. Viele Musikschüler kostet es zwar anfangs Überwindung, vor anderen zu spielen, doch das steigert die Motivation und verbessert auch die Konzentration, so dass die anfänglichen Hemmungen bald Geschichte sind.

Viele Menschen beginnen bereits im Kindesalter mit dem Musizieren - hierbei stellt sich die Frage nach dem passenden Musikinstrument...

Welche Musikinstrumente für Kinder besonders geeignet sind

Musikalität kann schon bei kleinen Kindern gefördert werden. So empfehlen Pädagogen, bereits ab einem Alter zwischen sechs Monaten und drei Jahren mit der musikalischen Früherziehung zu beginnen, um bei den Kleinen ein Gefühl für die Musik zu entwickeln.

Auf diese Weise wird ihnen später der Umgang mit einem Musikinstrument erleichtert. Aber welche Instrumente sind für Kinder zum Einstieg sinnvoll?

Unterschiedliche Kategorien

Genau wie bei den Erwachsenen teilt man auch bei Kindern Musikinstrumente in unterschiedliche Gruppen ein. Dazu gehören

  • Tasteninstrumente
  • Saiteninstrumente
  • Schlaginstrumente und
  • Blasinstrumente.
  • Goldene Tuba und Trompeten auf einem Parkettboden

    © Zsolt Biczó - www.fotolia.de

  • Frau beim Spielen einer großen Harfe in einem Orchester

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  • Notenblatt liegt auf den Tasten eines Klaviers

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  • Mädchen spielt auf einer Akustikgitarre im Sonnenlicht

    © tomertu - www.fotolia.de

Darüber hinaus gibt es aber auch Instrumente, die den Kindern dabei helfen, ihr Rhythmusgefühl zu entwickeln. Dies können Bongos, Handtrommeln, Congas oder Cymbeln sein.

Normalerweise sind alle Kinderinstrumente dazu geeignet, die visuellen und auditiven Fähigkeiten sowie die Motorik von Kindern zu fördern. Es gibt aber einige Instrumente, die sich besonders gut zum Einstieg in die Welt der Musik eignen.

Trommel

Als empfehlenswertes Einstiegsinstrument für kleinere Kinder gilt die Trommel. Diese macht zwar gehörig Krach, ist jedoch sehr umkompliziert, weil die Kinder keine umständlichen Handgriffe zum Erzeugen der Töne ausüben müssen. Das Trommeln fördert einerseits das Rhythmusgefühl der jungen Musikanten und andererseits ihre Konzentration, weil sie dabei auf ihre Einsätze acht geben müssen.

Trommeln und Schlaginstrumente zum Einstieg
Trommeln und Schlaginstrumente zum Einstieg

Xylophon

Ebenfalls als Einstiegsinstrument für Kinder sehr beliebt, ist das Xylophon. Die Kinder nehmen beim Spielen die Vibrationen auf dem Instrument ebenso wahr wie beim Trommeln.

Außerdem ist der Umgang mit dem Xylophon leicht erlernbar. So reichen bei einfachen Xylophonen zwei Stängel zum Erzeugen von Melodien und Klangfolgen aus, was die Kinder auch zum Experimentieren anregt.

Glockenspiel und Xylophon eigenen sich gut zum Experimentieren
Glockenspiel und Xylophon eigenen sich gut zum Experimentieren

Blockflöte

Ein weiteres klassisches Musikinstrument für Kinder ist die Blockflöte. Die Flöte gehört zu den einfachen und robusten Instrumenten und ist daher als Einstiegsinstrument sehr zu empfehlen.

Allerdings wird bei der Blockflöte im Unterschied zum Xylophon und zur Trommel ein wenig mehr Feinmotorik benötigt, da die Kinder beim Spielen die Löcher in der Flöte mit ihren Fingern entweder bedecken oder freilassen müssen, um Melodien zu erzeugen.

Die Blockflöte ist oft das Einstigsinstrument mit der Notenlehre
Die Blockflöte ist oft das Einstigsinstrument mit der Notenlehre

Generell ist es sinnvoll, Musikinstrumente zum Einstieg auszuwählen, bei denen nur wenig Feinmotorik erforderlich ist. Da der Umgang mit diesen Instrumenten relativ einfach ist, steigert dies die Motivation der Kinder, sich ausführlicher mit Musik zu beschäftigen.

Voraussetzungen für das Musizieren

Um - auch im Erwachsenenalter - mit dem Musizieren zu beginnen, sollten einige Voraussetzungen gegeben sein. Zu aller erst, und dies ist besonders für Eltern wichtig, die ihr Kind im Bereich der Musik fördern möchten, muss das Interesse für das Musizieren ansich vorhanden sein. Quält man sich zu jeder Musikstunde, so tut man weder sich selbst oder seinem Kind einen Gefallen - ohne Motivation und Spaß an der Sache wird es nicht funktionieren.

Ist das Interesse vorhanden, wird sich sicher auch ein Grundmaß an Musikalität vorfinden, denn dass diese gänzlich fehlen kann, ist so nicht ganz richtig - informieren Sie sich hier genauer über dieses Thema. Des Weiteren ist die Wahl des richtigen Instruments wichtig - hierbei kann es schonmal etwas länger dauern, bis man fündig geworden ist; Schnupperkurse erleichtern die Entscheidung.

Und letztlich ist auch ein Gewisses Maß an Zeit und dementsprechend auch Geduld erforderlich, um ein Musikinstrument zu erlernen. Nur durch regelmäßiges - am besten tägliches - Üben wird man in diesem Bereich weiterkommen; dabei sollte man sich selbst nicht überfordern. Wer professionellen Unterricht nehmen möchte, braucht zudem das passende Kleingeld.

Doch auch körperlich sollte man hier und da ein paar Voraussetzungen mitbringen. Auf diese gehen wir im Folgenden genauer ein.

Warum Sport für das Musizieren wichtig ist

Musizieren macht Spaß, ist aber auch physisch anspruchsvoll. Daher empfiehlt es sich, durch sportliche Aktivitäten für die notwendige Fitness zu sorgen.

Musik und Sport - die Zusammenhänge

Auf den ersten Blick erschließt sich einem nicht, was Sport und Musizieren miteinander zu tun haben. Doch gerade, weil diese Tätigkeit vorwiegend im Sitzen ausgeübt wird, ist es wichtig, als Ausgleich für genügend Bewegung zu sorgen.

Vor allem die Bauchmuskeln und die Rückenmuskulatur sollten regelmäßig trainiert werden, da sie für die Grundstabilisierung des Körpers sorgen. Für Berufsmusiker eignen sich sportliche Aktivitäten auch gut dazu, sich zu entspannen.

Vorteile körperliche Fitness und geeignete Sportarten für Musiker

Das Kräftigen der Muskeln hat den Vorteil, dass Musiker sowohl besser als auch schneller spielen können. Das liegt daran, dass mit starken Muskeln eine schnellere Reaktionsfähigkeit möglich ist. Außerdem kommt es nicht so rasch zu Verspannungen wie bei schwachen Muskeln.

Ausdauersport

Es gibt einige Sportarten, die sich besonders gut für Musiker eignen. Dazu gehören vor allem Ausdauersportarten wie

  • Joggerin in roten Laufschuhen und schwarzer Laufhose läuft im Sonnenschein eine Straße entlang

    © Melpomene - www.fotolia.de

  • Körperausschnitt Radfahrer auf Straße

    © Stefan Körber - www.fotolia.de

  • Junge in abgeschnittener Jeanshose fährt Skateboard in einem Park

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  • Nahaufnahme Inline Skates auf weißem Hintergrund

    © DerSchmock - www.fotolia.de

Diese Sportarten haben den Vorteil, dass das Verletzungsrisiko minimal ist. Anfängern wird Walken ans Herz gelegt, weil dabei die Gelenke geschont werden. Derzeit im Trend ist das so genannte Nordic Walking, das mit Stöcken betrieben wird und verschiedene Muskelpartien bewegt.

Wassersport

Ebenfalls für Musiker zu empfehlen sind Wassersportarten wie Schwimmen. Bewegung im Wasser gilt als besonders schonend für die Gelenke, da diese durch den Auftrieb des Wassers entlastet werden. Nebenbei kann man beim Überwinden des Wasserwiderstands die Muskeln gezielt trainieren.

Wassersportarten wie Aqua Jogging, Aquarobic oder Aqua Biking eignen sich für sämtliche Altersklassen. Zahlreiche Schwimmbäder bieten entsprechende Kurse an.

Funsport

Für jugendliche Musiker sind Funsportarten von Interesse. Dazu zählt man zum Beispiel

Häufig lassen sich diese Sportarten auch mit einer bestimmten Musik verbinden. Damit es jedoch nicht zu ernsthaften Verletzungen kommt, ist es besser, beim Ausüben von Funsportarten stets einen Helm sowie Knie- und Ellenbogenschützer zu tragen.

Vorsicht bei Ball- und Wintersport

Ob man bestimmte Ballsportarten wie Fußball oder Wintersportarten wie Skifahren ausübt, sollte man als Musiker gut überlegen, da bei diesen Disziplinen das Verletzungsrisiko relativ hoch ist. Gerade für Musiker können Verletzungen des Bewegungsapparates besonders fatal sein.