Schallplatte feiert ihren 125. Geburtstag

Von Ingo Krüger
28. September 2012

Trotz CD, DVD und MP3-Dateien, die gute, alte Schallplatte lebt immer noch. Nun feierte sie ihren 125. Geburtstag. Am 26. September 1887 hatte der deutsche Erfinder und Industrielle Emil Berliner sie zusammen mit einem Grammophon als "Gramophone-Schallplatten-System" in den USA als Patent angemeldet. Damals bestanden die runden Scheiben noch nicht, wie heute, aus Vinyl, sondern aus Zinkblech. Fünf Minuten Spielzeit hatte die erste Schallplatte.

Berliner, der 1870 in die USA ausgewandert war, gründete 1893 in Washington die United States Gramophone Company. Fünf Jahre danach eröffnete er in London sein erstes Aufnahmestudio in Europa. Seine Brüder Joseph und Jakob waren ebenfalls in der Schallplattenbranche tätig. Sie gründeten in Hannover die Deutsche Grammophon GmbH, die später ihren Hauptsitz nach Berlin verlegte.

Bis zum Ersten Weltkrieg etablierte sich Berliners Schallplatten-Produktionen als Weltmarktführer. Markenzeichen seiner Grammophone wurde der Hund "Nipper", der aufmerksam in einen Grammophontrichter hinein zu lauschen scheint, zusammen mit dem Schriftzug "His Master's Voice". Berliner stirbt am 3. August 1929 in Washington.

Trotz fortschreitende Digitalisierung von Musik behauptet sich die Schallplatte weiterhin am Markt. Sie fristet zwar ein Nischendasein, hat aber ein loyale Anhängerschaft, die der schwarzen Scheibe die Treue hält. Das hätte sicherlich auch Emil Berliner gefreut.