Klimpern wie einst Mozart: Historischer Tangentenflügel in der Oberpfalz gefunden

Tangentenflügel von 1790 auf dem Dachboden gefunden

Von Nicole Freialdenhoven
27. August 2012

Einen erstaunlichen Fund machten die Eigentümer einer ehemaligen Druckerei in der Oberpfalz: Auf dem Dachboden lagerte ein Tangentenflügel aus dem Jahr 1790, der mindestens 150 Jahre lang nicht mehr gespielt wurde.

Herbeigerufene Experten bestätigten, dass es sich um ein Instrument der Regensburger Instrumentenbauer Franz Jakob Spath und Christoph Friedrich Schmahl handelte, die auch Mozart mit einem derartigen Flügel belieferten. Vermutlich war dieses Exemplar ein Geschenk des damaligen Druckereibesitzers an seine Frau.

Besonderheiten eines Tangentenflügels

Anders als heutige Konzertflügel verwendeten Tangentenflügel Holzstäbchen statt Hämmerchen, die auf die Saiten schlugen und so einen ganz eigenen Klang entwickelten, der eher an Harfe oder Gitarre erinnerte. Per Handzug oder Kniehebel kann das Klangspektrum noch erweitert werden.

Für Liebhaber klassischer Musik ist der Tangentenflügel, von dem weltweit vermutlich nur noch 20 Exemplare existierten, eine einzigartige Möglichkeit die Musik von Mozart wieder so zu hören, wie er sie wohl einst komponiert hatte.

Der nun in Sulzberg-Rosenberg gefundene und sorgfältig restaurierte Tangentenflügel soll künftig im Claviersalon in Miltenberg eine neue Heimat finden.