Musik im OP-Saal lindert Ängste

Patienten haben weniger Angst vor medizinischen Eingriffen wenn Musik läuft

Von Kathrin Müller
9. Juli 2011

Musik kann stimulieren und Emotionen wecken. Wissenschaftlich bewiesen ist auch, dass sie während medizinischen Eingriffen wie Operationen auch Angst abbauen kann. Dabei spielt jedoch auch eine Rolle, wer über die Musik entscheidet, wie die Maria-Hilf-Kliniken in Mönchengladbach nun herausfanden.

Angstgefühle werden unabhängig von der Musikrichtung reduziert

Die Mediziner ließen die Herzkatheteruntersuchung von 200 Patienten von Musik begleiten. Die Hälfte der Patienten suchte sich die Musik selbst aus, für die anderen 100 Patienten entschieden die Ärzte über die Musik. Zur Wahl standen Klassik, Jazz, Pop sowie der Verzicht auf Musik.

Die erste Erkenntnis: Wird Musik abgespielt, verringern sich Angst, Blutdruck und Herzfrequenz. Verstärkt wurde dieser Effekt, wenn die Musik nicht von den Patienten, sondern von den Medizinern ausgewählt wurde - selbst dann, wenn das abgespielte Genre gar nicht dem Musikgeschmack des Patienten entsprach.

Einen Grund dafür sahen die Ärzte in der Theorie, dass Patienten bei medizinischen Eingriffen gerne ihre gesamte Verantwortung an das Krankenhauspersonal abgeben. Auch müssten sich die Patienten so keine Gedanken darüber machen, ob ihre Musikauswahl dem behandelnden Arzt gefällt oder nicht.