Jon Bon Jovi legt sich mit Apple an

Bon Jovi gibt Apple durch Online-Musikmarkt Schuld an der Zerstörung des Musik-Geschäfts

Von Ingo Krüger
16. März 2011

Rock-Sänger Jon Bon Jovi (49) trauert der guten, alten Zeit hinterher, als jeder Besuch in einem Schallplattenladen zu einem außergewöhnlichen Erlebnis wurde. Es hätte damals immer etwas Neues zu entdecken gegeben, erklärte er gegenüber der "Sunday Times". Das sei wie Magie gewesen, so der Frontmann der nach ihm benannten Band. Die Schuld gibt er dem Apple Chef Steve Jobs.

Online-Vertrieb von Musik vertreibt Jugendliche aus Plattenläden

Der habe, so Bon Jovi, das Musik-Geschäft zerstört. Der Online-Vertrieb von Musik durch Apple habe die Jugendlichen aus den Läden vertrieben und ihnen so das Gefühl genommen, in einem Geschäft auf Entdeckungstour zu gehen. Der 49-Jährige kritisiert das Verschwinden von kleinen, unabhängigen Läden und der damit verbundenen geringeren Vielfalt auf dem Musikmarkt. Früher hätten auch unbekannte Bands viele Alben verkaufen können, so Bon Jovi. Jetzt hätten solche Interpreten keine Chance mehr, bekannt zu werden.

Der "Sunday Times" sagte er, dass er zwar wie ein alter Mann klänge, aber kommende Generationen würden noch merken, was ihnen entgangen ist. Apple ist mit einem Anteil von 66,2 Prozent Marktführer auf dem Online-Musikmarkt. Amazon folgt mit lediglich 13,3 Prozent. So hat Apple die Möglichkeit, auch großen Plattenfirmen die Geschäftsbedingungen vorzuschreiben.