Forscher lösen Rätsel des perfekten Geigenklangs

F-Löcher sind für die idealen Klangeigenschaften der Geigen verantwortlich

Von Ingo Krüger
12. Februar 2015

Schon seit Langem versuchen Wissenschaftler hinter das Geheimnis der scheinbar perfekten Geigen von Stradivari, Amati oder Guarneri zu kommen.

Analyse der Klangeigenschaften perfekter Geigen

Nun haben US-Wissenschaftler vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge die Klangeigenschaften der Instrumente aus der Zeit der legendären italienischen Geigenbauer vom 16. bis zum 18. Jahrhundert analysiert.

Demnach beruht der Klang einer Violine vor allem auf der Länge und Form der F-Löcher sowie der Dicke der Rückwand. Zudem ergab die Studie, dass sich die Klangeigenschaften der Instrumente permanent verbesserten.

Einfluss der F-Löcher

Die Analyse ergab, dass die beiden F-Löcher stark die Klangfülle von Violinen beeinflussen: Je länglicher diese sind, desto voller der Klang. Eine dicke Rückwand verstärkt zudem den Klang.

Zwischen 1560 bis etwa 1750 erhielten die Instrumente der italienischen Geigenbauerfamilien immer längere F-Löcher und dickere Böden. So verlängerten sich die Löcher im Laufe der beiden Jahrhunderte um fast ein Drittel.

Zufällige Entwicklung

Diese Entwicklung geschah nach Meinung der Wissenschaftler vom MIT nicht absichtlich, sondern zufällig. Sie sei durch Fehler beim Nachbau besonders gut klingender Instrumente entstanden. Demnach gebe es eine Fehlerspanne von zwei Prozent. Diese liege im Bereich unbeabsichtigter Zufallsschwankungen.

Die neuen Erkenntnisse könnten nach Ansicht der US-Forscher zur Entwicklung noch klangvollerer Instrumente beitragen.