Umfrage: Traurige Musik kann die Stimmung heben

Traurige Musik hilft bei Problemlösung und Erinnerung

Von Katharina Cichosch
25. November 2014

Wieso fühlen wir uns ausgerechnet dann besser, wenn wir traurige Musik hören? Eine Antwort liefert jetzt eine Umfrage von einem Forscherteam der Freien Universität Berlin.

Lîla Taruffi und Stefan Koelsch konzipierten einen Fragebogen, der online ausgefüllt werden konnte. Es nahmen über 700 Menschen weltweit, und somit auch aus unterschiedlichsten Kulturkreisen, teil. Dieser Aspekt ist wichtig, um eine allgemeine Aussage über den Zusammenhang zwischen trauriger Musik und ihrem Effekt treffen zu können.

Das Ergebnis verblüfft auf den ersten Blick: Tatsächlich muss als traurig geltende Musik nämlich nicht unbedingt traurig machen oder vorhandene Trauer verstärken. Im Gegenteil: Viele der Befragten nahmen das Hören der traurigen Lieder offenbar als positiv, als stimmungsaufhellend wahr.

Problemlösung durch traurige Musik

Dies erklären die Wissenschaftler durch einen Prozess, den die traurige Musik in Gang setzt. Sie hilft zum Beispiel, das Vorstellungsvermögen zu aktivieren, wodurch dann kreative Lösungsmöglichkeiten für bestehende Probleme gefunden werden können.

Die Wirkungen der traurigen Klänge sind der Studie zu Folge, deren Ergebnisse im Online-Magazin "PLOS One" veröffentlicht wurden, aber durchaus komplex: So können natürlich auch traurige oder wehmütige, sentimentale Stimmungen verstärkt oder hervorgerufen werden. Manchmal sind aber gerade letztere wiederum mit positiven Affekten verbunden - zum Beispiel, indem man sich an schöne Momente aus der Vergangenheit erinnert.