Der Bass macht's - der Rhythmus kommt aus der Tiefe

Von Jutta Baur
3. Juli 2014

Warum uns Musik mit rhythmischen Bässen und einer höheren Melodie gefallen, haben kanadische Wissenschaftler der McMaster Universität herausgefunden. Das Team von Laurel Trainor stellte fest, dass es einen engen Zusammenhang zwischen der Funktion des menschlichen Ohrs und dem Empfinden für Musik gibt. Damit erklärt sich auch, warum ein Musikstück eingängiger wirkt, als ein anderes.

Tiefe Tonfrequenzen werden vom Gehirn bevorzugt

Bei der Versuchsanordnung spielten die Experten den Teilnehmern alle halbe Sekunde gleichzeitig zwei Klaviertöne vor. Einer, der Töne, war hoch, der andere tief. Mal wurde der tiefe Ton 50 Millisekunden eher angeschlagen, mal der höhere. Die Probanden waren an ein EEG-Gerät angeschlossen und ihre Hirnströme wurden gemessen. Es zeigte sich, dass die Aktivität bei der Abweichung im niedrigen Frequenzbereich deutlich größer war. Das Gehirn sprach also bei tiefen Tönen viel stärker auf den Rhythmus an.

Bei einem Klopftest sollten die Teilnehmer den Takt mittrommeln. Auch hier dominierten die tiefen Frequenzen. Gab es dabei Störungen im Tempo, wurden die Probanden leichter aus dem Takt geworfen.

Ursache des Musikempfindens

Die Ursache für unseren Hang zum Bass sehen die Wissenschaftler im menschlichen Ohr begründet. Die Gehörschnecke scheint dafür verantwortlich zu sein, dass uns rhythmische Signale in niedriger Tonblage eher erreichen, als in höherer.