Die Folgen illegaler Musik-Downloads im Internet

Viele Menschen laden sich gerne Musik aus dem Internet herunter. Für die Musikindustrie stellen illegale Musikdownloads jedoch ein Problem dar. Lädt man illegal Musik runter, begeht man eine Urheberrechtsverletzung - und muss mit den Konsequenzen in Form einer Abmahnung und ebenso einer Schadensersatzforderung rechnen. Das illegale Runterladen von Musik hat Folgen - Informieren Sie sich hier.

Von Jens Hirseland

Das Internet und die moderne Computertechnik bieten immer mehr Möglichkeiten, sich kostenlos Musik zu verschaffen. Doch die einflussreiche Musikindustrie ist darüber nicht sehr glücklich. So stellen illegale Downloads nach wie vor ein großes Problem für die Branche dar.

Das Angebot an Musik im Internet ist riesengroß. So wird auf zahlreichen Internetplattformen kostenfreie Musik zum Download angeboten. In fast allen Fällen erfolgt das Laden der Daten im MP3-Format. Vor allem bei jungen Menschen ist dieses illegale Vorgehen sehr beliebt.

Zwar gibt es auch immer Möglichkeiten in Online-Shops Musik für ca. 1 Euro pro Stück legal herunterzuladen, doch diese Titel sind häufig mit einem Kopierschutz ausgestattet, wodurch das Abspielen auf MP3-Geräten erschwert wird.

In manchen Fällen ist es sogar unmöglich, was natürlich zur Verärgerung der zahlenden Verbraucher führt, die dann mitunter auf illegale Angebote zurückgreifen. Den rund 27 Millionen legalen Downloads pro Jahr stehen etwa 374 Millionen illegale Downloads gegenüber.

Weniger Einzeltitel-Downloads durch Verschärfung des Urheberrechts

Die Musikindustrie klagt schon seit Jahren über Umsatzeinbußen durch illegales Herunterladen von Musik aus dem Internet. Daher wurde das Urheberrecht vom Gesetzgeber deutlich verschärft.

In den letzten Jahren ging die Zahl der illegalen Downloads auch kontinuierlich zurück. Während es im Jahr 2003 noch 600 Millionen illegale Downloads gab, wurden 2009 dagegen nur noch 374 Millionen dieser Downloads durchgeführt.

Folgen für die Musikindustrie

Im Jahr 2010 betrug die Anzahl an illegal heruntergeladenen Einzeltiteln nur noch 185 Millionen. Allerdings beklagt die Musikindustrie, dass im Gegenzug mehr ganze Alben heruntergeladen wurden.

So waren es nach Angaben des Bundesverbands Musikindustrie 2010 etwa 46 Millionen illegal heruntergeladene Alben, was einen Anstieg von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausmacht. Der Bundesverband beruft sich dabei auf Zahlen der GFK (Gesellschaft für Konsumforschung).

Insgesamt handelt es sich um rund 1,8 Millionen Menschen, die sich Musik auf illegale Weise verschafften. Doch nicht nur Musikstücke werden illegal aus dem Internet geladen, sondern auch Hörbücher, E-Books oder Filme.

Die Musikindustrie beklagt weiterhin das Abspeichern von Musik aus Musikvideos und Internetradios. Etwa 15 Prozent der deutschen Bevölkerung würden sich auf diese Weise Musik aus dem Internet verschaffen.

Vor allem die Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen nimmt Musik aus Internetradios und Podcast-Sendungen auf. Die Altersgruppe der 10- bis 29-Jährigen bevorzugt dagegen das Streamripping im Netz. Die Musikindustrie fordert daher von der Politik eine weitere Verschärfung des Urheberrechts.

Folgen für den Nutzer

Sparen, wo immer dies möglich ist - die Verlockung, kostenlos zum begehrten Musikstück zu gelangen, ist oftmals größer als die Angst, man müsse dadurch mit Folgen rechnen. Darüber nachzudenken, dass man sich in diesem Moment strafbar macht? Fehlanzeige.

Ein Musikdownload ist dann illegal, wenn es zu Verletzungen des Urheberrechts gekommen ist. In so einem Fall muss der Nutzer mit einer Abmahnung rechnen; diese schickt in der Regel ein Anwalt. Die Folge: oftmals müssen hohe Geldsummen als Entschädigung gezahlt werden.

Auch das Unterschreiben einer so genannten Unterlassungserklärung zur Vorbeugung weiterer illegaler Downloads wird häufig verlangt. Auf der sicheren Seite befindet man sich in der Regel immer dann, wenn man für das Herunterladen des Songs etwas bezahlt.