Revolutions- und Empiremode (1789-1815)

Als im Jahr 1789 die Französische Revolution ausbrach, änderten sich die Dinge abrupt. Das galt auch für die Mode. Bis zum Jahr 1820 durchlief die Revolutions- und Empiremode etliche Veränderungen, was auf eine extrem schnelllebige Zeit hindeutet. Bei den Damen waren z.B. bodenlange Röcke modern; typisch in der Herrenmode war die rote Jakobinermütze. Lernen Sie die Revolutions- und Empiremode kennen.

Von Jens Hirseland

Von der Revolutionsmode zur Empiremode

Die Revolution hatte gerade erst begonnen, da wurde aus modischer Sicht alles, was die Zeit des Rokoko zu etwas Außergewöhnlichem gemacht hatte, verbannt.

Nicht nur, dass die Prachtroben jener Zeit, praktisch von heute auf morgen, verpönt waren; Herrschaften, die es dennoch riskierten sich zum Beispiel mit einer Perücke auf die Straße zu wagen, liefen gar Gefahr, enthauptet zu werden. Grundsätzlich durchlief die Mode in den nicht einmal dreißig Jahren dieser Epoche einen extremen Wandel.

Die Damenmode

Breite Reifröcke und Perücken wurden alsbald verbannt und durch weitaus natürlichere Mode ersetzt. Auf dem Kopf trugen die Frauen wieder größere Hauben, die Gesicht und Kopf schützte, und so mache Frau - besonders die, die sich politisch engagierte - glich ihre Kleidung durch das Tragen von Westen und Jacken ihrem Mann an. Typisch waren aber auch bodenlange Röcke sowie Mäntel, die man Riding-Coat nannte.

Directoire

Zwischen der Mode der Revolution und der Empiremode gab es in den Jahren um die Jahrhundertwende noch das Directoire. In diesen Jahren glich die Kleidung der Damen fast schon der der Antike.

Völlig befreit von allen Zwängen, Kopfbedeckungen, Korsetts und Reifröcken, waren die Kleider leicht, fließend und mädchenhaft. Später, in der Zeit des Empire, wurde die Mode der Damen wieder biederer.

Die für diese Zeit typische hohe Taille war nur ein Merkmal des Empire-Stils. Dazu kam, dass die Kleider, die in einer schlichten A-Linie geschnitten waren, immer zugeknöpfter getragen wurden.

Diese Modeerscheinung wurde als Mode à la Grecque bezeichnet. die Gewänder waren teilweise durchsichtig, zudem sehr einfach und ärmellos. Die Schuhe wurden mit Bändern um die Beine geschnürt, die Haare locker hochgesteckt.

Die Männer trugen in der Zeit um das 18. Jahrhundert Westen
Die Männer trugen in der Zeit um das 18. Jahrhundert Westen

Die Herrenmode

Die Mode der Herren war viele Jahrhunderte lang von Hosen geprägt, die bis zu den Knien reichten. Dies änderte sich jedoch in der Zeit der Revolution. Denn fortan trugen die Herren lange Hosen.

Zu diesen trugen die Herren meist eine Weste und einen langen, schwarzen Tuchrock. Dieser wurde meistens mit Schleifen und Schärpen verziert. Ebenso typisch war die rote Kappe, die Jakobinermütze als Zeichen der Verbundenheit.

In der Zeit des Directoire rutschte bei den Herren der Bund nach oben. Dies wurde durch einen vorne kürzer geschnittenen Rock noch betont, was man als frühe Form des heutigen Fracks ansehen kann.

Merkmale dieser Zeit waren außerdem

In der Zeit des Empire trugen die Herren Hosen und Röcke aus feinem, dunklem Tuch. Darunter wurden blütenweiße Hemden getragen.

Der Stehkragen wuchs auch in der Zeit des Empire noch weiter nach oben. Zudem wurde der aus Amerika eingeführte Zylinder überall zur standardmäßigen Kopfbedeckung für Herren.