Modeprobleme bei typischen Fehlkäufen - Rutschendes Top, kneifende Hose, enge/weite High Heels

Nach dem Kauf freut man sich riesig über das neue Kleidungsstück und führt es seinem Partner oder der besten Freundin sofort vor. Doch schon bei der Modenschau in den eigenen vier Wänden, beim ersten Tragen oder nach einigen Tagen sind erste kleine Modeprobleme aufgrund eines Fehlkaufs erkennbar, die einem das Kleidungsstück verleiden. Ob zu enge oder zu weite High Heels, rutschendes Top oder andere Schwierigkeiten - lesen Sie, wie Sie kleine Modeprobleme bei typischen ganz einfach lösen und einen Fehlkauf vermeiden können.

Von Anita Nieper

Das Kleidungsstück passt nicht mehr richtig? - Typisch Fehlkauf

Kennen Sie auch dieses Problem? In der Umkleidekabine saßen die Bluse, die Hose und die Dessous noch perfekt und zuhause kneift es hier und da. Da fragt man sich schon: Warum ist mir das nicht schon vorher aufgefallen? Viele Kleinigkeiten übersieht man einfach, wenn das Kleidungsstück besonders gut gefällt.

Manchmal belügen wir uns auch selbst, indem wir uns einreden, dass sich der Hosenbund mit der Zeit schon weiten wird. Meistens ist das nicht der Fall, wie wir doch alle wissen.

Einige Mängel fallen aber erst bei mehr Körperbewegung auf, wie beispielsweise kneifende Hosen bei der Sitzprobe oder beim Bücken. Ein ständig aufspringender Mantelknopf geht zum Beispiel nur bei bestimmten Bewegungen auf, die man bei der Anprobe vor dem Spiegel nicht gemacht hat. Kein Wunder, wenn es da zum Fehlkauf kommt - ärgerlich, aber das kann jedem passieren.

Beim Schuhkauf kommt es besonders häufig zu Fehlkäufen. Wir Frauen lassen uns ja sehr gerne von topmodischen Schuhen den Kopf verdrehen. Im Schaufenster stehen High Heels, die sofort anprobiert werden und schon ist es passiert - es muss unbedingt dieser Schuh sein.

Nach wenigen Metern fällt schon die Entscheidung, wobei wohl mehr auf die Optik als auf die Füße "gehört" wird. Im Alltag kommt dann sehr schnell die Ernüchterung; die High Heels sind zu eng oder zu weit, sie drücken und nach ein paar Metern will man sie einfach nur wieder von den Füßen ziehen.

Fehlkäufe sind sehr schnell getätigt wenn man im Geschäft nicht so genau hinschaut
Fehlkäufe sind sehr schnell getätigt wenn man im Geschäft nicht so genau hinschaut

Es gibt aber auch einige kleine Modeprobleme, die erst im Alltag und nach längerem oder mehrmaligem Tragen auftauchen. Ein fusselnder Wollpulli zum Beispiel - beim Kauf noch wunderschön und kuschelig, so wird er später zum Problem. Überall fliegen Wollflusen rum oder setzen sich auf andere Kleidungsstücke fest, was nicht gerade toll aussieht.

Typische Modeprobleme nach einem Fehlkauf

Die Liste der kleinen Modeprobleme lässt sich endlos fortsetzen. Um wenigstens einige Probleme in den Griff zu bekommen, hier ein paar schnelle Lösungsansätze.

Kneifende BH-Träger

Der BH ist ein wunderbares Kleidungsstück - wenn er denn richtig passt. Der richtige Büstenhalter gibt dem Busen Form und Halt. Je nach Ausführung lässt er den Busen größer und üppiger erscheinen oder stützt ihn nur und macht ein schönes Dekolleté.

Forscher haben herausgefunden, dass jede dritte Frau einen zu kleinen Büstenhalter trägt. Da ist es kein Wunder, wenn das gute Stück kneift und zwickt. Beim BH-Kauf sollte daher nicht nur das Design ausschlaggebend sein; viel wichtiger ist es, die passende Größe und die richtige Passform zu wählen.

Wenn die BH-Träger kneifen sollten sie länger gestellt werden oder das Unterbrustband enger
Wenn die BH-Träger kneifen sollten sie länger gestellt werden oder das Unterbrustband enger

Jede Frau hat einen anders geformten Busen, nicht nur von groß bis klein auch die Form, der Brustansatz und der -abstand sind unterschiedlich. Eine Anprobe vor dem Kauf ist daher Pflicht.

Damit die BH-Träger nicht kneifen, müssen sie länger eingestellt werden - ab Fabrik ist meist das Gegenteil der Fall. Nicht nur die BH-Träger, auch das Unterbrustband sollte bequem passen. Bei der Anprobe sollte der Büstenhalter mit dem mittleren Häkchen geschlossen werden, das bietet einen gewissen Spielraum.

Die Cups dürfen nicht einengen und eine schöne Formgebung ist wichtig. Dabei ist zu bedenken, dass sich die Brust im Laufe des Menstruationszyklus verändert.

Die Träger des Büstenhalters schneiden ein, wenn sie zu kurz oder zu dünn sind, das Unterbrustband zu lang oder der Cup zu klein ist. Bei kneifenden BH-Trägern in die Schultern helfen das Verlängern der Träger und das enger Stellen des Brustbandes. Hilft beides nicht, dann sollte man einen neuen BH kaufen.

Kneifender Hosenbund

Der kneifende Hosenbund ist meistens das erste Zeichen dafür, dass man in den letzten Tagen oder Wochen zu üppig gegessen und an Gewicht zugelegt hat. Wenn der Knopf der Lieblingshose nicht mehr so einfach zu schließen ist, wird es Zeit, etwas genauer auf seine Ernährung zu achten.

Viele Menschen tragen auch zur Motivation eine kneifende Hose aus schlanken Zeiten. Sie soll immer daran erinnern, maßvoll zu essen, um wieder sein Idealgewicht zu erreichen.

Ein kneifender Hosenbund sollte zum abnehmen animieren
Ein kneifender Hosenbund sollte zum abnehmen animieren

Kneift eine neue Hose, dann wurde sie zu klein oder mit einer unvorteilhaften Passform gekauft. Darum sollte jede Hose vor dem Kauf anprobiert werden, hilfreich ist auch eine Sitzprobe.

Solange die Hose noch geschlossen werden kann und der Druck auszuhalten ist, geht es ja noch. Schlimmer wird es, wenn der Hosenbund extrem eng ist und schon wehtut. Von heute auf morgen kann niemand seinen Bauchumfang reduzieren, da müssen Hilfsmittel her oder eine neue Hose.

Ein Trick für diese Situation und für Schwangere, die noch keine Umstandsmode tragen möchten, funktioniert mit einem Gummiband. Hierfür wird ein Gummiband durch das Knopfloch gesteckt und mit beiden Schlaufen am Knopf befestigt. Ein langes T-Shirt, Longshirt oder eine luftige Bluse darüber und die Mogelei fällt gar nicht auf.

Rutschendes Bandeau-Top

An heißen Tagen sieht man sie überall - die Bandeau-Tops. Besonders auffällig ist diese Art von Tops, weil sie ganz ohne Träger auskommen. Bei einer perfekten Passform und einer mittelgroßen bis großen Oberweite hält das Bandeau-Top auch dort, wo es hingehört.

Es ist natürlich sehr unangenehm, wenn das Bandeau-Top dauernd nach unten rutscht. Das ständige Hochziehen des Tops nervt und sieht nicht besonders ladylike aus.

Ein perfekt sitzender trägerloser Büstenhalter schafft meistens Abhilfe. Rutscht das Bandeau-Top dann immer noch, hilft hautfreundliches Body-Tape, ein doppelseitiges Klebeband, mit dem das Oberteil einfach auf der Haut festgeklebt wird.

Ein trägerloser Büstenhalten kann Abhilfe gegen ein rutschendes Bandeau-Top schaffen
Ein trägerloser Büstenhalten kann Abhilfe gegen ein rutschendes Bandeau-Top schaffen

Fusselnder Wollpulli

Fusselnde Wollpullis sind ein Ärgernis. Überall wo man geht und steht, hinterlässt man ungewollt Fusseln; sie fliegen durch die Luft oder setzen sich auf Möbeln und im Teppich fest.

Die Kombination mit hellem fusselndem Wollpulli und einer schwarzen Hose geht gar nicht, die Hose ist nach kürzester Zeit übersät mit Wollflusen und sieht furchtbar aus. Pullis aus Angora oder Alpaka fusseln fast immer - vor allem, wenn sie ganz neu sind oder nicht sanft genug gewaschen wurden. Bei neuen Wollpullis lösen sich lose Fasern und Fusseln, sie sollten vor dem Tragen kräftig ausgeschlagen werden.

Auch die Behandlung mit einer Fusselrolle oder einem breiten Paketklebeband sorgen für Abhilfe. Bewährt haben sich auch kalte Winterluft und das Einfrieren des Wollpullis.

Eine Fusselrolle oder das Einfrieren des Pullis kann gegen Fusseln helfen
Eine Fusselrolle oder das Einfrieren des Pullis kann gegen Fusseln helfen

Schweißflecken

Kleidung mit Schweißflecken sollte unmittelbar nach dem Tragen gewaschen werden
Kleidung mit Schweißflecken sollte unmittelbar nach dem Tragen gewaschen werden

Schweißflecken auf der Kleidung sind bei hohen Temperaturen nicht zu vermeiden, trotzdem empfindet sie jeder als äußert unangenehm und peinlich. Besonders ärgerlich ist es, wenn die Schweißflecken auf der Bluse auch nach der Wäsche noch sichtbar sind.

Um dem Problem vorzubeugen, sollten Blusen sofort nach dem Tragen gewaschen oder eingeweicht werden, noch vor dem Eintrocknen des Flecks. Weiße Blusen wäscht man am besten mit Vollwaschmittel und hängt sie in die pralle Sonne zum Trocknen.

Bewährt hat sich auch das Einweichen in Essig oder Essigessenz, in aufgelöstem Backpulver oder Natron. Die Blusen sollten mindestens 24 Stunden einweichen und danach wie gewohnt gewaschen werden.

Knickender Stiefelschaft

Weiche Stiefel fühlen sich super an und sind bequem. Doch leider knickt der Schaft sehr schnell um, vor allem während der Lagerung des Stiefels.

Während der Stiefel im Schuhschrank steht, sollte er mit einem Stiefelspanner in Form gehalten werden. Eine gefüllte Flasche in der passenden Größe erfüllt denselben Zweck. Mit einer Ledercreme sollten die Knickzonen besonders intensiv gepflegt werden, um lange schön auszusehen.

Stiefel sollten immer mit Stiefelspannern gelagert werden
Stiefel sollten immer mit Stiefelspannern gelagert werden

Ständig abspringender Mantelknopf

Nun ist es schon so kalt und ständig springt der Mantelknopf auf oder er springt ganz ab - wie ärgerlich! Bei dicken Stoffen und Textilen tritt dieses Problem besonders häufig auf, kann aber schnell behoben werden.

Mit Nadel und Faden - am besten einen reißfesten Zwirnsfaden - ist das Problem schnell behoben. Springt der Knopf immer auf, wird er zuerst abgeschnitten und wieder angenäht.

Häufig liegt der Knopf zu eng am Stoff an, dadurch springt er schnell auf. Wird er lockerer angenäht, hält er viel besser.

Hierfür wird Zwirn verwendet, der nicht so schnell reißt. Beim Annähen kann ein Streichholz als Abstandshalter hilfreich sein. Ist der Knopf fest, Streichholz entfernen und den Zwirn mehrfach um das lockere Garn wickeln - eine Art Stiel ist entstanden und der Knopf hält für sehr lange Zeit. Statt Zwirn kann auch Zahnseide oder farblose Angelschnur Verwendung finden.

Ein ständig aufspringender Mantelknopf sollte lockerer angenäht werden
Ein ständig aufspringender Mantelknopf sollte lockerer angenäht werden

Zu enge oder zu weite High Heels

Die Füße können sich im Verlauf des Tages verändern
Da sich die Füße im Verlauf des Tages verändern können, kämpft man oft mit zu engen oder zu weiten High Heels

Im Schuhgeschäft passten die High Heels noch perfekt und zuhause merkt man, dass sie zu eng oder zu weit sind. Was tun?

Dieses Problem kommt häufig vor, denn die Füße verändern sich am Tag und auch bei unterschiedlichen Temperaturen. Schuhe, die am Morgen noch bequem passen, sind am Abend eng und drücken, auch bei hohen Temperaturen scheinen unsere Füße regelrecht zu wachsen.

Zudem lassen wir uns gerne von schönen High Heels blenden. Im Sitzen und bei den paar Schritten im Schuhgeschäft fällt uns gar nicht auf, wenn sie ein bisschen zu eng oder zu weit sind. "Die treten sich schon noch ein" ist unser Gedanke, wenn der Schuh besonders gut gefällt.

Zu enge High Heels

Doch nun hat man die geliebten High Heels gekauft und möchte sie gerne schmerzfrei tragen. Bei zu engen High Heels hilft ein "Schuh-Stretch" Spray, das den Schuh weiten soll. Auch Schuhspanner können helfen.

Als bewährtes Hausmittel hat sich das Tragen von nassen Socken bewährt. Zum Weiten von High Heels werden dünne Socken angezogen, die Füße in warmes Wasser gestellt und dann die Lederschuhe sofort angezogen. Nun macht man einen kleinen Spaziergang und die High Heels werden nach und nach weiter.

Wenn das Leder wieder trocken ist, muss es unbedingt eine gute Pflege erhalten. Wenn auch dieser Tipp nicht hilft, können die High Heels vom Schuhmacher geweitet werden.

Zu weite High Heels

Aus zu weiten High Heels rutscht man schnell heraus und der Gang wird unsicher. Am besten hilft man sich in diesem Fall mit Gelkissen. Die Geleinlagen werden in den Schuh eingeklebt, um nicht so weit nach vorne zu rutschen. Auch ganze Einlegesohlen können hilfreich sein.

Fehlkäufe mit diesen Tipps vermeiden

Beim Kauf von Kleidung lassen sich einige Tipps beherzigen, sodass man Fehlkäufe vermeidet. Dabei geht es auch um Sachen, die einem zwar passen, die man jedoch nach dem Kauf kein zweites Mal anzieht. Vor allem Frauen dürfte das Problem bekannt sein.

Auf den letzten Punkt gehen wir hier gesondert ein. In diesem Artikel geht es darum, Fehlkäufe und damit Modeprobleme zu vermeiden.

Am wichtigsten ist es immer, die Kleidung anzuprobieren. Damit dies auch bei jedem Kauf gelingt, sollte man ausreichend Zeit einplanen.

Einige Menschen kaufen auch absichtlich etwas ein, das nicht passt, mit der Absicht, etwas abzunehmen und sich dann Hose oder Kleid gönnen zu können. Das gute Stück hängt bis dahin im Kleiderschrank herum.

Mag es in einigen Fällen funktionieren, so nimmt man sich häufig dann doch eher zu viel vor - und passt doch nicht in das Kleidungsstück hinein. Zum Umtausch ist es bis zu dieser Erkenntnis aber in der Regel zu spät.

Besonders wichtig: die Größen variieren je nach Hersteller. Wer normalerweise eine 36 trägt und dann aufgrund dieser Tatsache ein Shirt kauft, ohne es anzuprobieren, kann zuhause eine böse Überraschung erleben, wenn das Kleidungsstück viel zu eng sitzt.

Hinzu kommen unterschiedliche Größen und entsprechende Angaben, die abhängig vom Herstellerland sind. Man kann sich also nicht darauf verlassen, dass man bei jeder Marke dieselbe Größe tragen kann.