Microsoft übernimmt Handygeschäft von Nokia für 5,44 Milliarden Euro

Von Max Staender
3. September 2013

Der finnische Handy-Produzent Nokia hat sein Kerngeschäft an den US-Konzern Microsoft für rund 5,44 Milliarden Euro verkauft, womit sich der Umsatz von Nokia künftig halbieren dürfte. Der einstige Handy-Weltmarktführer konzentriert sich in Zukunft nach eigenen Angaben auf die Entwicklung seiner Kartendienste unter der Marke "Here" sowie das boomende Netzwerk-Geschäft.

An der Börse in Helsinki wurde der Verkauf von den Analysten bejubelt, die Aktie der Finnen kletterte zeitweise um 47 Prozent nach oben. Einem Händler zufolge wäre Nokia aus eigener Kraft "nicht wieder auf die Beine gekommen", da der Konzern immer mehr Marktanteile an Konkurrenten aus Asien verlor. Auf der anderen Seite war der Deal für Microsoft eine durchaus gute Entscheidung, da der Software-Riese mit der Handysparte von Nokia die Umstellung zu einem Geräte- und Service-Anbieter schneller realisieren kann.

Mit dem Boom der Smartphones sowie den Geräten mit dem Google-System Android haben die Finnen nach einer langen Dominanz im Handymarkt massiv an Boden verloren. Zwar ist der Konzern wegen seiner guten Position bei den preiswerten Mobiltelefonen nach Samsung noch der weltweit zweitgrößte Produzent von Mobiltelefonen - allerdings kommt Nokia bei den Smartphones mit seinen Lumia-Modellen gerade mal auf einen Marktanteil im unteren einstelligen Prozentbereich.