Sicherheitsrisiko bei Millionen von Sim-Karten - Schuld ist eine alte Verschlüsselung

Von Max Staender
23. Juli 2013

Der internationale Mobilfunkverband GSMA hat jetzt bestätigt, dass weltweit rund 900 Millionen Sim-Karten aufgrund der veralteten Verschlüsselung namens "DES" aus den 1970er Jahren geknackt werden können. Demnach können Kriminelle mit den Karten des Nutzers Anrufe umleiten, telefonieren oder bei Gesprächen mithören.

Nach Aussagen des IT-Experten Karsten Nohl der Berliner Firma Security Research Labs werden auf das entsprechende Handy ein paar "stille" SMS-Nachrichten mit einem speziellen Schadcode geschickt, womit der Hacker die Kontrolle über die Sim-Karte hat. Die Deutsche Telekom hat bereits Entwarnung für ihre Kunden gegeben, da der Konzern selbst bei den älteren Karten die optimierte Verschlüsselung "3DES" verwendet.

Der IT-Experte Nohl hat in der Vergangenheit immer wieder Schwachstellen in Handy-Netzen entdeckt und erst im letzten Jahr davor gewarnt, dass EC-Kartendaten samt deren Geheimnummern an Kassen-Terminals im Handel durch Kriminelle ausgelesen werden können.