Mit dem Smartphone auf Minensuche

Mithilfe einer neuen App wollen Forscher weitere Todesopfer durch Landminen vermeiden

Von Ingo Krüger
11. Mai 2011

Das iPhone als Lebensretter. An dieser Zukunftsvision arbeiten Wissenschaftler von der US-Universität Harvard. Sie entwickeln derzeit eine Software namens PETALS.

Die Abkürzung steht für "Pattern Enhancement Tool for Assisting Land Mine Sensing". Die Forscher beschäftigen sich mit einer Software, die beim Aufspüren von Landminen von großem Nutzen sein soll. Diese könnten Minensucher als App für das iPhone nutzen.

Erkennungung von Minen auf Karte der App

Anders als ein Minensuchgerät ist das Smartphone in der Lage, zwischen Metallschrott und einem gefährlichen Sprengkörper zu unterscheiden. Stößt ein Minensucher auf eine im Boden vergrabene Explosionswaffe, ertönt ein akustisches Warnsignal.

Die App zeichnet alle gesammelten Daten akribisch auf. Am Ende der Suche startet die Software eine Auswertung und fertigt eine Grafik an, auf der das abgesuchte Gelände dargestellt ist. Auffälligkeiten wie eine Mine lassen sich auf dem Bildschirm des Smartphones gut erkennen.

App soll die verbliebenen Landminen weltweit finden

Die US-Forscher präsentieren dieser Tage ihre Entwicklung. Eine endgültige Version soll auf allen Smartphones funktionieren. Die App wäre eine große Hilfe beim Aufspüren der international geächteten Sprengkörper.

Rund 110 Millionen Landminen liegen weltweit in der Erde. Die meisten Opfer sind in Afghanistan, Angola und Kambodscha zu beklagen. So stammen 85 Prozent der durch explodierte Minen getöteten oder verletzten Menschen aus diesen Ländern.