Hirntumore: Kein erhöhtes Risiko durch Handystrahlung

Handys nicht unbedingt verantwortlich für den Anstieg an diagnostizierten Gehirntumoren

Von Viola Reinhardt
9. Dezember 2009

Seit den 1990er Jahren ist die Handynutzung unter der Bevölkerung fast explosionsartig in die Höhe gestiegen und nach wie vor nutzen immer mehr Menschen das kleine praktische Mobiltelefon. Bereits seit einigen Jahren läuft hierbei die Diskussion, ob von der ausgehenden Handystrahlung das Risiko der Entstehung eines Gehirntumors ansteigt.

Eine neue Studie aus Skandinavien zeigt jedoch, dass in den letzten Jahren keine gestiegenen Hirntumor-Erkrankungen zu verzeichnen sind und somit durch die Handystrahlung scheinbar keine Gefahr besteht. Allerdings sind die Experten in ihrer Aussage noch etwas zurückhaltend, denn zum Stand der derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse sind mögliche Langzeitauswirkungen noch nicht ausreichend untersucht.

Mehr Hirntumore auch durch bessere Diagnostika möglich

Die These selbst, die von den skandinavischen Forschern aufgestellt wurde bezieht sich auf die Tatsache, dass besonders in den letzten knapp 20 Jahren eine deutliche Zunahme von Gliomen oder Meningiomen im Bezug auf die gestiegene Handynutzung feststellbar sein müsste.

Zwar konnten nach der Auswertung des Krebsregisters aus den Jahren 1974 bis 2003 ein leichter Anstieg von 0,5% bei den Männern und 0,2% bei den Frauen verzeichnet werden, allerdings könnte diese Zunahme auch auf der Tatsache basieren, dass die Diagnostika in diesem Bereich deutlich an Qualität erhalten haben. Zudem konnte eine Steigerung der Gehirntumore bei Frauen im Alter von 60 bis 79 Jahren festgestellt werden, die eigentlich nicht unter die starken Handynutzer fallen.

So bleiben trotzallem immer noch Fragen offen, ob die elektromagnetischen Strahlen der Mobiltelefone nun einen gesundheitlichen Schaden anrichten können oder nicht. Hier sollen nun folglich weitere differenzierte Studien detaillierte Erkenntnisse erbringen.