Studie zum Thema Smartphone-Nutzung: Das Gerät lenkt beim Gehen ab

Forscher haben eine Studie zum Thema Smartphone-Nutzung bei gleichzeitigem Gehen durchgeführt

Von Cornelia Scherpe
6. August 2015

Inzwischen ist es zu einem normalen Bild in jeder Stadt geworden. Jugendliche und Erwachsene gehen durch die Straßen und haben dabei den Blick mehr oder weniger stark gesenkt. Sie schauen aber nicht etwa auf ihre Füße, sondern auf das Display ihres Smartphones.

Generation "Kopf nach unten"

Erhebungen zeigen, dass in den modernen Gesellschaften für alle unter 50 Jahren die ständige Interaktion mit dem Smartphone ein Teil des Alltags geworden ist. Das haben Forscher zum Anlass genommen, eine Studie zum Thema Smartphone-Nutzung bei gleichzeitigem Gehen durchzuführen.

Sie nahmen 30 Freiwilligem und baten jeden einzelnen, einen kleinen Parcours zu durchlaufen. Darin waren kleinere und größere Hindernisse, wie man sie beim Gehen durch die Innenstadt erleben würde.

  1. Beim ersten Durchgang sollten die Teilnehmer einfach frei gehen.
  2. Beim zweiten Versuch galt es parallel zum Gehen eine SMS zu schreiben und
  3. beim dritten Mal, kam noch eine Kopfrechenaufgabe zum SMS-Tippen und Laufen hinzu.

Reaktionszeit und Geschwindigkeit

Das Ergebnis war mehr als eindeutig. Wer ohne jede Ablenkung durch den Parcours lief, der machte insgesamt größere und schnellere Schritte. Die Gesamtzeit, die die Füße mit Bodenkontakt verbrachten, war sehr kurz und der Abstand zwischen Füßen und einem Hindernis klein, aber ausreichend, um Kollisionen zu vermeiden.

Tippten die Teilnehmer gleichzeitig eine SMS, liefen sie deutlich langsamer. Statt durchschnittlichen 19 Sekunden Laufzeit, lagen sie nun im Schnitt bei 24,5 Sekunden. Zwar kam es zu keinen Zusammenstößen, doch die Teilnehmer wichen den Hindernissen mit größerem Abstand aus. Dieses Ergebnis trat auch im dritten Durchgang beim gleichzeitigen Rechnen auf.

Unfälle vermeiden und stehen bleiben

Die Studie zeigt, wie sehr das Vertiefen in die digitale Welt vom echten Geschehen ablenken kann. Unaufmerksamkeit und schlechte Reaktionszeit erhöht das Risiko für Unfälle, weshalb die Forscher raten, bei dringenden Nachrichten besser kurz stehen zu bleiben.