Katze vermisst - wie geht man bei der Suche vor?

Die Hauskatze ist ein beliebtes Heimtier, das in der Wohnung und im engen Kontakt zum Menschen gehalten wird. Nach einer vermissten Katze wird ebenso intensiv wie fieberhaft gesucht. Eine Anlaufstelle dazu ist die DTMZ, das Anzeigenportal Deutsche Tiermeldezentrale mit Sitz in Speyer. Doch es gibt noch andere Tipps, die man beherzigen sollte. Lesen Sie, wie sie bei der Suche einer vermissten Katze am besten vorgehen.

Von Kai Zielke

Wenn die Katze nicht, so wie üblich und gewohnt, im Anschluss an den Freigang nach Hause kommt und ihren Katzenkorb aufsucht, dann ist das für den Tierhalter eine vergleichbare Situation wie zwischen Eltern und Kindern. Die Suche nach der Katze ist aus mehrerlei Sicht schwieriger als das Auffinden des entlaufenen Nachwuchses, und doch gibt es Parallelen.

Typ seiner Katze bedenken

Der Katzenhalter muss jetzt überlegt vorgehen und dabei den Typ seiner Katze richtig einschätzen.

  • Handelt es sich um eine reine Hauskatze, also um eine Stubenkatze ohne jeden Freigang, oder ist sie den Aufenthalt in der Natur gewöhnt?
  • Hat die Katze regelmäßig Freigang, und wenn ja, wie oft täglich sowie zu welchen Tageszeiten?
  • Ist es eine Katze oder ein Kater, und ist das Tier kastriert oder nicht?

Antworten auf diese Fragen geben zwar keine Gewissheit über den Verbleib, aber doch erste Anhaltspunkte, wie die Suche gestaltet werden kann, soll oder muss.

Stubentiger

Die Stubenkatze, deren Lebensraum die vier Wände sind, hat sich mit hoher Wahrscheinlichkeit verlaufen. Sie ist verängstigt und wird sich möglichst unsichtbar verstecken. Entwischt ist sie in der Regel durch den geöffneten Spalt von Tür oder Fenster.

Im Grunde genommen ist sie froh darüber, von ihrem Halter gefunden und zurück in die vertraute Umgebung gebracht zu werden. In diesem Falle ist eine Suche im näheren Umkreis meistens ausreichend und erfolgreich.

Hilfreich sind leise sowie vertraute Rufe, oder ein Klappern mit der dem Tier vertrauten Futterschale. Der kleine Stubentiger ist in der Regel über sich selbst erschreckt und wartet darauf, gefunden zu werden.

Freigänger

Ganz anders muss bei einer Suche von Freigängern vorgegangen werden. Hier gilt der Grundsatz, dass sich nicht kastrierte Katzen, besonders Kater, im Radius von bis zu einem Kilometer und mehr von ihrem Heim entfernen.

Nicht umsonst heißt es, dass Katzen herumstreunen. Sie nehmen es nicht allzu genau mit der Entfernung und mit der Zeit, weil sie den Rückweg kennen.

Wenn weder die Katze noch der Kater kastriert ist, dann wird es schwierig mit der Katzensuche. Der Trieb dominiert das Katzenverhalten, er lässt die Katze buchstäblich alles vergessen.

Der nicht kastrierte Kater wird umgekehrt seinerseits alles daran setzen, sich mit der entlaufenen Katze zu paaren. Eine Suche wird ungleich schwerer und aufwändiger, der Radius erweitert sich leicht auf einige Kilometer.

Vom Tierarzt rechtzeitig chippen lassen

Der umsichtige Katzenhalter hat seinen Vierbeiner gechippt, also mit einem Mikrochip gekennzeichnet, geimpft und kastriert. Wenn die vermisste Katze nicht innerhalb der nächsten 24h aufgefunden wird, dann muss der Katzenhalter auch davon ausgehen, dass sie entweder jemandem zugelaufen, oder dass ihr etwas zugestoßen ist.

Findet jemand eine Katze, bringt er sie idealerweise zum nächsten Tierarzt. Ist das Tier gechippt, kann dieser mit einem speziellen Gerät ablesen, unter welcher Adresse der Vierbeiner gemeldet ist.

Am Mikrochip kann der Tierarzt unter anderem ablesen wem die Katze gehört
Am Mikrochip kann der Tierarzt unter anderem ablesen wem die Katze gehört

Tipps zur Suche

Die entlaufene Katze kann durchaus nachts gesucht werden. Katzen sind im Freien nachtaktiv; sie jagen ihre Beute auch oder gerade in der Dunkelheit. Bei Taschenlampenlicht sind die leuchtenden Katzenaugen besonders gut erkennbar.

Katzen klettern auch gerne auf Bäume, oder am Efeugebüsch die Hauswände hoch. Das Suchen der Katze sollte also nicht auf den Erdboden beschränkt werden.

Katzen, die im Klettern ungeübt sind, haben oftmals Probleme, wieder nach unten zu finden. Sie machen es dem Katzenhalter besonders leicht, sein Haustier aus der misslichen Situation zu befreien.

Informiert werden sollte auch das nächstgelegene Tierheim beziehungsweise der örtliche Tierverein. Die Kenntnis der unmittelbaren Hausnachbarn über die entlaufene Katze ist ebenso hilfreich wie eine Suchzettelaktion.

Befindet sich eine Schule in Wohnortnähe, sollte die mit einbezogen werden. Erfahrungsgemäß bemühen sich gerne jüngere Kinder um herrenlose Katzen - sie haben das Bestreben, ihnen ein zweites Zuhause zu bieten.

Katzen sind sehr neugierige Tiere; steht irgendwo eine Tür offen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass sie hindurchgehen. So passiert es schnell, dass die Vierbeiner in einem Keller oder in einer Garage landen und versehentlich eingesperrt werden.

Bei großem Pech passiert es gerade dann, dass die Bewohner für ein paar Tage verreisen oder die Räume erst nach wenigen Tagen wieder betreten. Wer sich auf die Suche begibt, sollte also besonders auch Garagen und Keller in Augenschein nehmen und seine Katze dort rufen.

Anzeigenportal der Deutschen Tiermeldezentrale und TASSO-Service nutzen

Jetzt muss die Suche in mehrere Richtungen erweitert werden. Das Anzeigenportal der Deutschen Tiermeldezentrale ist eine Möglichkeit, um die Katze online als vermisst zu melden. Diese Chance sollte genutzt werden, wenngleich sie keinen Erfolg garantiert.

Ist die Katze gechippt, sollte man sie bei der Tierschutzorganisation TASSO - Haustierzentralregister für die Bundesrepublik Deutschland registrieren lassen. Dies ist kostenlos und bietet einige Vorteile.

Der Katzenbesitzer kann den Service des 24-Stunden-Notruftelefons nutzen und sein Tier somit jederzeit als vermisst melden. Die TASSO erstellt kostenlose und wetterfeste Suchplakate, die sie dem Tierhalter zusendet.

Zusätzlich gibt es dort die Möglichkeit, sich als Suchhelfer registrieren zu lassen. Erfolgt die Meldung über die vermisste Katze, werden alle Suchhelfer der entsprechenden Region benachrichtigt und können bei der Suche helfen. Qualitativ hochwertige Fotos sowie sämtliche Angaben, die das Wiederfinden der Katze erleichtern (beispielsweise Rufname, Eigenarten...) könnten, sind dabei unbedingt notwendig.

Kleinanzeige und Halsband

Und eine weitere Möglichkeit, um Gewissheit über den Verbleib der vermissten Katze zu bekommen, ist eine kostenlose Kleinanzeige in der Wochenendausgabe der Lokalzeitung. Lässt man die Katze nicht chippen, so kann mitunter auch das Anbringen eines Halsbandes eine wertvolle Hilfe sein. Dieses kann man mit Telefonnummer und/oder Adresse des Tierhalters versehen.

Verunglückte Katzen

Der Katzenhalter muss aber auch mit dem Schlimmsten rechnen, bis hin mit dem Tod seiner Katze. Die Gewissheit darüber zu haben ist hilfreicher, als das geliebte Tier gedanklich aufgeben, es vergessen zu müssen.

Katzen werden häufig nachts beim Überqueren von befahrenen Straßen überfahren, ohne dass der Autofahrer dem nachgeht. Nähere Information dazu können erfahrungsgemäß die örtliche Polizeistation oder die städtische Straßenreinigung geben.

Fazit

Katzen sind Haustiere mit viel Instinkt und Geruchssinn. Sie finden gerne und mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder nach Hause, sofern temporär der Trieb nicht dominiert. Insofern ist es durchaus möglich, dass der kleine Vierbeiner auch nach ein oder zwei Wochen abends an der Terrassentür scharrt, oder dass der Katzenhalter das vertraute Miauen seiner Katze ganz unerwartet hört.