Experten und Politik gegen Router-Zwang von Internet-Providern

Von Ingo Krüger
7. November 2013

Einige Internet-Provider schreiben ihren Kunden vor, mit welchem Router sie online gehen dürfen. Sie veröffentlichen keine Zugangsinformationen, mit denen Nutzer eigene Geräte für den Internet-Anschluss konfigurieren könnten. Die Bundesnetzagentur hatte dieses Vorgehen erst gebilligt, da sie keine rechtliche Handhabe dagegen sah.

Anhörung brachte Umdenken bei Bundesnetzagentur

Doch nun veranstaltete die Behörde eine Anhörung, um sich über Pro- und Contra-Argumente zu informieren. Dabei zeigte sich, dass sich nicht nur zahlreiche Hersteller von sogenannten "Netzabschlussgeräten" gegen den Zwang aussprachen, sondern auch zahlreiche Experten, unter anderem des Chaos Computer Clubs und des Bundesverbandes Initiative gegen digitale Spaltung.

Politik zieht mit

Auch die Politik hat sich mittlerweile des Problems angenommen. So sprachen sich Verhandlungsführer von CDU/CSU und SPD im Rahmen der Koalitionsgespräche für ein Ende des Routerzwangs aus. Nutzer sollen künftig die freie Wahl haben, welches Gerät sie einsetzen wollen. Aus diesem Grund soll das Telemediengesetz und das Telekommunikationsgesetz entsprechend präzisiert werden.

Überforderte Anwender?

Die Befürworter des Routerzwangs hatten argumentiert, dass bei der Kundenbetreuung geringere Kosten entstehen würden, da einige Anwender mit der Einrichtung des eigenen Gerätes technisch überfordert seien.