Ein großflächiger Ausfall des Internets könnte schwerwiegende Folgen für die Wirtschaft haben

Von Melanie Ruch
23. August 2013

Das Internet hat längst eine wichtige Rolle in der weltweiten Gesellschaft übernommen. Es spielt nicht nur im alltäglichen Leben der Bürger eine Rolle, sondern dient auch als wichtiger Dreh- und Angelpunkt der internationalen Wirtschaft. Doch was würde eigentlich passieren, wenn dem Internet ein Komplett-Ausfall droht? Mit dieser Frage beschäftigen sich einige Experten bereits seit längerer Zeit, denn ein großflächiger Ausfall des World Wide Web hätte fatale Folgen, nicht nur für den Einzelnen, sondern für die gesamte Wirtschaft.

Mittlerweile funktioniert ein Großteil des Handels und der Logistik über das Internet. Wenn das Internet lahmgelegt wird, sind vor allem kleinere Internetunternehmen betroffen und könnten innerhalb kürzester Zeit Bankrott gehen, was sich negativ auf die Wirtschaft und damit auch auf die Börse auswirken könnte.

Aber auch viele Bereiche, die nicht an das Internet angeschlossen sind, basieren auf der Technologie des Internets. Unter anderem kommen sogenannte "Industrial Control Systems" auch in sensiblen Bereichen, wie im Strom-, Gas- und Wassersektor zum Einsatz oder auch im Gebäudemanagement oder in der Verkehrsleittechnik. Durch infizierte Hardware etwa könnten somit auch diese Netze lahmgelegt werden. Doch wie könnte es überhaupt zu einem Ausfall des Internets kommen? Über diese Frage sind sich die Experten nicht einig.

Das Internet ist ein riesiges Netzwerk, dass niemand überblicken kann. Es befördert Unmegen von Daten aus der ganzen Welt, die über Knotenpunkte an die entsprechenden Server und Endgeräte weitergeleitet werden. Wenn einer dieser Knotenpunkte ausfallen würde, hätte das noch keine spürbaren Folgen, da die Daten mehrere verschiedene Wege nehmen können.

Doch beim Ausfall mehrerer Knotenpunkte könnte es theoretisch zu Einschränkungen kommen. Als etwas realistischer stufen die Experten dagegen den Ausfall der großen Unterseekabel ein, durch die die einzelnen Kontinente miteinander vernetzt sind. Insgesamt etwa 260 solcher Kabel liegen ungeschützt auf den Böden der Weltmeere. Würden eines oder mehrere von ihnen ausfallen, stünden quasi ganze Kontinente ohne Internet da.

Am wahrscheinlichsten ist den Experten zufolge aber der Ausfall des Internets durch Cyberattacken, etwa durch Hacker. Ein Angriff auf die 13 sogenannten Root-Nameserver würde theoretisch das Gehirn des Internets lahmlegen, denn diese Server, die verteilt auf der ganzen Welt stehen, sind beispielsweise dafür zuständig die Namen von Internetseiten in die entsprechende IP-Adresse zu übersetzen.

Auch Naturkatastrophen wären als Ursache für einen teilweisen Ausfall des Internets denkbar.