Soziale Netzwerke und Job vermischen - ja oder nein?

Richtiges Verhalten bei "Freunden" von der Arbeit in sozialen Netzwerken

Von Katharina Cichosch
5. Januar 2015

Facebook und Co. machen's möglich: Selbst, wenn wir uns eigentlich überhaupt nicht kennen, werden wir hier schnell zu (virtuellen) Freunden. Eine Bekanntschaft von der letzten Party, die Nachbarin, die immer so nett grüßt, eine entfernte Großkusine: Soziale Netzwerke rücken unsere Welt immer enger zusammen.

Die Gretchenfrage: Hinzufügen oder ablehnen?

Doch während wir uns längst daran gewöhnt haben, dass immer mehr Menschen wissen, welchen Film wir neulich gesehen haben und wie wir unseren Urlaub verbringen, gibt es doch auch berechtigte Berührungsängste: Nämlich dann, wenn es um die Vermischung aus Job und Privatleben geht.

Die Grenzen verschwimmen dank Home Office und Co. sowieso längst - wieso also auch noch Vorschub leisten, indem man auf Facebook mit allen Kollegen befreundet ist? Zudem kann es durchaus sein, dass man sich einmal lautstark über den langweiligen Arbeitstag beschwert oder gar Chef-Witze durchs Netz jagt - unschön, wenn das jemand aus dem Büro mitbekommt.

Wie verhält man sich bei ungewollten Freundschaftsanfragen?

Wenn eine Freundschaftsanfrage von der netten Kollegin oder aber gar Teamleiter oder Chef eintrudelt, ist die Sache noch relativ einfach: Man kann diese erst einmal ignorieren und sich dann in aller Ruhe überlegen, ob man die Anfrage bestätigen möchte.

Schwieriger wird's da schon, wenn die Kollegen direkt nach dem Facebook- oder Twitter-Namen fragen. Denn: Gerade in den kreativen Branchen sowie in jungen Unternehmen, wo flache Hierarchien ebenso selbstverständlich sind wie eine rege Social Media-Nutzung, ist Neinsagen gar nicht mal so leicht.

Kontakte in Freunde, Bekannte und Kollegen sortieren

Um kein Spielverderber zu sein oder gar zum Außenseiter im Job zu werden, empfehlen wir deshalb erst einmal Folgendes: Nehmen Sie die Kontaktanfrage in diesem Fall an - aber geben Sie nicht jedem alles von sich preis. Netzwerke wie Google+ ermöglichen eine genaue Differenzierung, was Sie wem (bzw. welchem "Kreis") erzählen.

Auch bei Facebook gibt es die Möglichkeit, Beiträge standardmäßig oder im Einzelfall zum Beispiel nur an enge Freunde zu senden - Sie müssen sie nur nutzen! Auf diese Weise erfahren Ihre Kollegen oder der Teamleiter nur das wirklich Nötigste oder vielleicht eben auch überhaupt nichts, fühlen sich aber trotzdem mit Ihnen verbunden.

Achtung auch bei ignorierter Anfrage!

Übrigens: Auch die Privatsphäre-Einstellungen sollte jeder Nutzer von sozialen Netzwerken ausführlich durchlesen und anwenden lernen. Manchmal bedarf es nämlich nicht einmal einer bestätigten Freundschaft, um pikante Details aus Ihrem Privatleben zu erfahren - einfaches Googeln genügt.

Deshalb: Unbedingt alle Beiträge auf "privat" einstellen, damit nichts davon einfach so gefunden werden kann. So viel Zeit sollte sich heute jeder nehmen.