Social-Media-Studien mit Daten aus Twitter, Facebook & Co. nur bedingt brauchbar

Nutzerpools sozialer Netzwerke repräsentieren nicht die Gesamtgesellschaft

Von Ingo Krüger
2. Dezember 2014

Studien, die sich auf Daten aus sozialen Netzwerken beziehen, haben nur eine begrenzte Aussagekraft. Daher könnte die Verwendung solcher Untersuchungen nach Meinung eines internationalen Wissenschaftlerteams zu Verzerrungen führen.

Auswertungen können nicht verallgemeinert werden

Die Nutzerpools von Facebook, Twitter & Co. würden von Haus aus nicht die Gesamtgesellschaft abbilden. So sei der Durchschnitts-User der Foto- und Video-Plattform Instagram weiblich, zwischen 18 und 29 Jahren alt, afroamerikanischer oder lateinamerikanischer Herkunft und lebe in einer Stadt.

Pinterest werde dagegen vorwiegend von 25- bis 34-jährigen wohlhabenden Frauen genutzt und nach Ansicht der Forscher gebe es in allen sozialen Medien Spammer, Bots und falsche Profile. Dennoch verwenden zahlreiche Unternehmen die Reaktionen in Twitter oder Facebook, um die Popularität ihrer Produkte in Erfahrung zu bringen.

Dies betrifft sowohl neue Filme und Musik als auch Werbeaktionen. Die Wissenschaftler raten daher, die dort gewonnenen Daten, wie etwa auch in der Meinungsforschung, zu gewichten. Es sei jedoch für viele Nutzer von sozialen Medien nicht nachvollziehbar, was mit ihren Daten passiere und wer sie verwende. Dies könnte unangenehme Folgen und Nachteile für den Einzelnen mit sich bringen.