Großeltern und das Internet - So schafft es auch die ältere Generation online

Seit fast zwei Jahrzehnten halten der Computer und das Internet Einzug in die Generationen der Gesellschaft; auch die ältere Generation geht heute online, sofern auch im höheren Alter das notwendige Verständnis aufgebracht werden kann. Ein internetfähiger Computer ist in jedem Fall aus dem heutigen Zeitalter nicht mehr wegzudenken. Lesen Sie über die Vorzüge des Internets für Senioren und welche Möglichkeiten es gibt, der älteren Generation die unzähligen Online-Funktionen zu erklären.

Von Marco Stephan

Wenn es ohne Internet nicht geht

Es ist nicht verwunderlich, dass die Jugend sich mit Leichtigkeit allen technischen Neuerungen zuwendet und diese im Handumdrehen in den Alltag integriert. Ob der Kontakt über soziale Netze, Kommunikation via Videofonie oder einfach die Allgegenwärtigkeit der Erreichbarkeit auf hohem technischem Übertragungsniveau - die Jugend hat die Nase vorn und die älteren Generationen müssen viel tun, um den Anschluss zu halten.

Bei einfachen Themen wie den Kontakt mit dem Enkelkind halten, fängt es bereits an, für Großeltern technisch zu werden. Sind die Kinder flügge und haben sich irgendwo in der nahezu grenzenlosen Welt ein Zuhause geschaffen, dann stellt sich der Kontakt zu den Enkelkindern am ehesten in virtueller Art und Weise dar.

Da es für die Eltern oft einfacher ist, Freunden und Familie gleichermaßen die neuesten Fotos der Kinder oder der letzten Reise oder Geburtstagsfeier per Internet zu verschicken, brauchen die Großeltern und alle anderen Älteren natürlich einen internetfähigen Computer oder ein alternatives internetfähiges Endgerät. Und nun ist guter Rat teuer.

Welches Gerät ist das richtige?

Im normalen Fall haben die Großeltern bisher keine große Berührung mit dieser Alltagstechnik gehabt. Nun heißt es, sich in die Senioren hineinzuversetzen und zu überlegen, welches Gerät am nützlichsten ist, um auch ihnen die Informationen die Enkelkinder und Kinder betreffend anzubieten.

Die technische Entwicklung hat sich seit mehreren Jahren auf die Altersgruppe 70+ konzentriert. Hier geht es darum, die neueste Technik so zu vereinfachen, dass Menschen, die mit der Technik nicht aufgewachsen sind, die Möglichkeit haben, die damit verbundenen Vorteile ohne viel Wissen in Anspruch zu nehmen.

  • Große Tastaturen
  • immer zuverlässiger werdende Sprachsteuerung
  • Vereinfachung der Bedienung des Menüs und
  • Kurse in Volkshochschulen für Menschen ab 70+

befähigen diese Altersgruppen zu einer regen Teilnahme am medialen Leben. Immer intuitiver werden die Verbesserungen der Technik, so dass es eine Frage der Zeit ist, wann die Technik so intuitiv und eingebettet ist, dass gesonderte Kurse für die Altersgruppen 70+ so nicht mehr erforderlich sein werden.

Das richtige Gerät auszuwählen ist von großer Bedeutung
Das richtige Gerät auszuwählen ist von großer Bedeutung

Warum Internet auch für die ältere Generation eine Bereicherung ist

Natürlich können Sie extra für Ihre Großeltern auf die alte Kommunikationsform von Brief und Fotodruck zurückgreifen. Allerdings bleibt diesen dann die Dynamik der neuen Medien und damit in Verbindung stehenden Aufbereitung der Familiendaten verschlossen.

Haben Ihre Großeltern einen internetfähigen PC und kennen Sie sich grundlegend mit den Kommunikationsfunktionen aus, dann ist ein Videochat zwischen Enkelkindern und Oma und Opa eine schnell in die Wege geleitete Sache. Ihre Kinder werden mit dem umfangreichen Medienalltag aufwachsen.

Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihre Großeltern von Anfang an mit in der Medienwelt wissen. Der positive Nebeneffekt der Auseinandersetzung der Senioren mit einfacher Kommunikationstechnik ist, dass ihnen diese Erfahrung auch in ihrem Alltag hilft, zum Beispiel

  • auf Behördengängen
  • bei Reportagen im Fernsehen und
  • um einfach ein besseres Verständnis des heutigen Zeitgeistes zu bekommen.

Ältere Menschen tendieren leicht dazu, sich, je komplizierter die Gegenwart ist, immer mehr mit der Vergangenheit zu beschäftigen und mit zunehmendem Alter eher in der Vergangenheit zu leben als in der Gegenwart. Sie haben Schwierigkeiten, die Gegenwart zu verstehen, fühlen sich unsicher und eher in den Strukturen der Vergangenheit sicher.

Unterstützen Sie Ihre Großeltern, ein aktiver Teil der gegenwärtigen Gesellschaft zu sein und fördern Sie durch eigenes Erklären der Kommunikationstechnik zum Beispiel, wie einfach und schnell man sich in der Welt der Medien zurechtfinden kann, und das beinahe schon unabhängig vom Alter.

Tipps um Senioren das Internet zu erklären

Dies ist häufig leichter gesagt, als getan. Denn, Neues zu Erlernen, fällt im Laufe des Alters immer schwerer; wer der älteren Generation also beibringen möchte, wie man sich im World Wide Web zurechtfindet, sollte eine Menge Geduld mitbringen.

Besonders im komplexen Bereich der Technik ist es wichtig drauf zu achten, ein langsames Tempo anzugehen. Hierfür empfiehlt es sich, die älteren Menschen Maus und Tastatur bedienen zu lassen, während man ihnen Dinge erklärt. In diesem Zusammenhang unbedingt beachten: in kleinen Schritten vorgehen und nicht zu viel Information auf einmal loswerden.

Um älteren Menschen den Umgang mit dem PC beizubringen braucht man viel Geduld und Einfühlungsvermögen
Um älteren Menschen den Umgang mit dem PC beizubringen braucht man viel Geduld und Einfühlungsvermögen

Am besten tastet man sich Bereich für Bereich vor - zuerst das Emailschreiben, dann der Videochat etc. Der Lehrling sollte die Reihenfolge ganz nach persönlichem Wunsch bestimmen. Wird ein Teil beherrscht, folgt der nächste.

Auf die Nutzung von Tastenkombinationen verzichtet man zunächst am besten; in der Regel werden diese, beispielsweise um eine Textpassage zu kopieren, von Senioren sowieso nicht so häufig verwendet. Zudem ist es wichtig, stets dieselben Bezeichnungen zu verwenden und etwa beim Bildschirm nicht irgendwann zu "Display" oder "Monitor" wechseln.

Ältere Menschen haben oft Angst, etwas kaputt zu machen, zum Beispiel, wenn sie versehentlich eine falsche Taste drücken. Hier sollte man ihnen versichern, dass nichts Schlimmes passieren kann.

Bei der Wahl des Computers muss man nicht auf das neueste Modell achten. Von Vorteil ist allerdings eine aktuelle Software; so kommen die Senioren auch dann mal mit einem Rechner zurecht, wenn sie nicht zuhause sind. Der Heim-PC sollte einen mindestens 22 Zoll großen Monitor haben.