Schwierige Tierliebe - Experten raten davon ab, sich einen Straßenhund aus dem Ausland zuzulegen

Von Laura Busch
29. März 2012

Immer wieder liest und hört man von Straßenhunden, die in südeuropäischen Ländern unter katastrophalen Bedingungen leben. Viele Tierschutzorganisationen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Tiere zu retten, aufzupäppeln und dann in Ländern wie Deutschland an liebevolle Hände weiter zu vermitteln. Doch Vorsicht: Auch Tiere können traumatisiert sein. Deswegen raten Experten davon ab, sich einen Hund von der Straße zuzulegen, wenn man keine Erfahrung mit Hundehaltung hat.

Außerdem können die Tiere Krankheiten einschleppen, die bei uns nicht bekannt sind und deswegen nicht diagnostiziert werden können. Dazu gehören Mittelmeererkrankungen wie Ehrlichiose oder Dirofilariose. Hinzu kommt, dass den Tieren, die in ärmlichen Ländern aufgewachsen sind, Dinge wie das Stadtleben, Autos und enge Wohnungen vollkommen unbekannt sind und sie sehr belasten. Auch Umgang mit Menschen ist meist ungewohnt für die Hunde.

Ferner entsteht durch die Ausfuhr der Tiere mittlerweile fast so etwas wie ein Markt. Der Dortmunder Tierschutzverein wendet sich etwa gegen das Importieren der Straßenhunde, weil sie befürchten, dass man in armen Ländern anfangen könnte, extra Hunde zu züchten, um sie als Straßenhunde an Tierschutzorganisationen zu verkaufen. In der Regel ist es besser, Tiere aus deutschen Tierheimen zu adoptieren, da man bei jenen ihre Geschichte meist relativ gut rekonstruieren kann und weiß, worauf man sich einlässt.