Das Knurren der Hunde macht den Unterschied

Hunde erkennen anhand des Knurrgeräusches den Artgenossen

Von Ingo Krüger
30. Dezember 2010

Ob großer Bernhardiner oder kleiner Dackel. Hunde können die Größe eines Artgenossen nur durch das Hören des Knurrens erkennen. Dies ergab laut des Online-Magazins PLoS ONE eine neue Studie der Eötvös Loránd Universität in Budapest.

Experimente mit Hunden - der Ton macht die Musik

Die Wissenschaftler untersuchten das Verhalten von 96 verschiedenen Hunden unterschiedlichster Rassen und Altersgruppen. Sie zeigten zuerst 24 Hunden zwei Bilder auf einer Leinwand. Auf der einen Abbildung erschien ein großer Hund, auf der anderen ein kleiner. Die Hunde der Testgruppe hörten gleichzeitig die Aufzeichnung eines Knurrens.

Um die Reaktion dokumentieren zu können, filmten die Forscher um Péter Pongrácz, welches Bild die Vierbeiner als erstes und am längsten anschauten. 20 der 24 Testhunde erkannten den Hund mit der richtigen Größe. Verwendet wurde bei dem Versuch ein spezielles Knurren, mit dem die Tiere sonst ihre Nahrung schützen.

Eine Kontrollgruppe mit 24 anderen Hunden hörte zwar identische Laute, blickte allerdings auf Katzenbilder. Fast alle schauten nach links, ein Verhalten, das typisch ist für Hunde.

24 weitere Hunde sahen zwar Abbildungen mit großen und kleinen Artgenossen, hörten aber zusätzlich abstrakte Laute. Die Hunde zeigten allerdings nur wenig Interesse.

Pongrácz erklärte, die Fähigkeit das Knurren dem Foto eines Hundes mit der passenden Größe zuzuordnen, sei ein "komplexes kognitives Talent, das bisher nur bei Primaten gesehen" wurde. Die Studie zeige zudem zum ersten Mal, dass Tiere die Größe anderer Lebewesen durch deren Laute erkennen können.