Sterberisiko nach Hirn- oder Herzinfarkt sinkt durch einen Hund im Haushalt

In einer Studie erwiesen sich Hunde als großer Nutzen für Infarktpatienten

Von Cornelia Scherpe
18. November 2019

Viele Menschen schätzen die Gesellschaft der treuen Vierbeiner und immer häufiger werden Hunde auch als Therapiehelfer bei psychischen Krankheiten eingesetzt. Doch die Tiere können noch mehr als die Seele verarzten. Forscher haben jetzt ermittelt, wie durch einen Haushund die allgemeine Gesundheit nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall verbessert wird. Das Sterberisiko der Betroffenen sinkt messbar.

In Schweden werteten Forscher der Universität Uppsala insgesamt 335.000 Datensätze aus. Sie stammten von Frauen und Männern, die ab 2001 und bis 2012 aufgrund eines Hirn- oder Herzinfarktes im Krankenhaus gewesen waren. Über die Verzeichnisse zweier Hundeverbände ermittelte man, wer von diesen Personen einen Hund besaß. Dies waren sechs Prozent der 335.000 Patienten. Danach verfolgten die Wissenschaftler, welche Patienten später verstarben und setzen dies in Verbindung zur Hundehaltung. Parameter wie Alter, Geschlecht und Einkommen konnten effektiv aus der Rechnung entfernt werden.

Hund mit vergleichbarem Nutzen wie Medikamente

Es wurde deutlich, dass sich das Sterberisiko dank der treuen Vierbeiner verkleinert. Vor allem für alleinlebende Menschen war der Hund ein wichtiger Faktor. Für Männer sank das Sterberisiko nach dem Herzinfarkt um 2,4 Prozent und für Frauen um 2,1 Prozent. Bei Schlaganfallpatienten ging die Gefahr um zwei Prozent und für Schlaganfallpatientinnen um 1,9 Prozent zurück.

Für Personen, die mit einem Partner und/oder Kind lebten, war das Risiko ebenfalls verringert, allerdings nicht so stark. Das unterstützt die Annahme, dass der Hund ebenso wie weitere Familienmitglieder eher zu einem gesünderen Lebensstil anregt. Mit dem Tier muss häufiger das Haus verlassen werden, was für Bewegung an der frischen Luft und für mehr soziale Kontakte sorgt.

Die erreichte Risikominderung von circa zwei Prozent klingt zwar gering, kann sich jedoch mit dem Nutzen verabreichter Medikamente messen. Auch diese erreichen nach einem Infarkt kaum bessere Quoten und der Hund an der Seite bringt keine Nebenwirkungen mit sich. Er vertreibt vielmehr zusätzlich dunkle Gedanken.