Hunde sind im Rudel aggressiver als Wölfe

Wenn es ums Futter geht, scheinen Hunde weniger tolerant zu sein als Wölfe

Von Ingo Krüger
27. April 2015

Der Hund gilt als "bester Freund des Menschen", sein Stammvater, der Wolf, dagegen als gefährlich und heimtückisch. Im Rudel sind Hunde ihren Artgenossen gegenüber jedoch aggressiver als Wölfe - zumindest wenn es um das Futter geht. Das haben Wissenschaftler der Veterinärmedizinischen Universität Wien jetzt herausgefunden.

Verhalten ist das Ergebnis der Domestizierung durch den Menschen

So tolerieren ranghohe Wölfe das Drohverhalten ihrer rangniedrigen Artgenossen, während Hunde eher bereit sind, die Dominanz des ranghöheren Hundes hinzunehmen. Dies sei, so die Forscher, das Ergebnis der 15.000 Jahre langen Domestizierung des Hundes durch den Menschen. Die Hund-Mensch-Beziehung ist von Unterordnung geprägt.

Bei Wölfen ist es niederrangigen Tieren eher erlaubt, bei Auseinandersetzungen ums Futter zu protestieren. Das größere Zusammengehörigkeitsgefühl beruht nach Ansicht der Wissenschaftler darauf, dass Wölfe in der freien Wildbahn zusammen jagen und auch den Nachwuchs gemeinsam aufziehen. Sie sind auf ihre Artgenossen angewiesen und daher toleranter.

Sowohl Wölfe als auch Hunde beschränken sich meist auf Drohverhalten

Insgesamt liegt das Aggressionspotential untereinander sowohl bei Hunden als auch bei Wölfen eher niedrig. Beide Arten beschränken sich meist auf Drohverhalten.