Der beste Freund des Menschen versteht uns: Hunde hören besser zu als erwartet

Forscher entdecken anatomische Gemeinsamenkeiten in der Sprachverarbeitung von Hund und Mensch

Von Nicole Freialdenhoven
1. Dezember 2014

So mancher Hundebesitzer hat das Gefühl, ihr Liebling verstehe jedes Wort, wenn er mit leicht schief gelegtem Kopf geduldig zuhört, wenn es um Ärger am Arbeitsplatz oder Enttäuschungen in Sachen Liebe geht.

Tatsächlich haben Hunde ein besser ausgeprägtes Verständnis für die menschliche Sprache als bislang angenommen. Dies erkannten Forscher der University of Sussex, die entsprechende Experimente mit Hunden durchführten.

Sprachverarbeitung im Gehirn des Hundes

Jeweils 25 Hunde bekamen auf beiden Ohren gleichzeitig Laute vorgespielt, wobei immer ein bestimmter Bestandteil der Sprache auffällig betont wurde. Durch die Kopfdrehung des Hundes konnten die Wissenschaftler feststellen, welche Gehirnhälfte (Hemisphäre) des Hundes die jeweiligen Sprachbestandteile gerade verarbeitete.

Sie beobachteten, dass die Laute in die gegenüberliegende Hirnhälfte wanderten: Neigte der Hund den Kopf nach links, fand die Verarbeitung der Sprache also in der rechten Hemisphäre statt.

Gehirnhälften von Hund und Mensch ähnlich aufgeteilt

Emotionale Betonungen wurden in erster Linie rechts verarbeitet, während Befehle und andere bedeutungstragende Bestandteile der Sprache links verarbeitet werden. Dies lässt vermuten, dass die Gehirnhälften des Hundes ähnlich aufgeteilt sind wie beim Menschen.

Ob sich der Hund über Jahrhunderte hinweg an den Menschen angepasst hat oder ob diese Aufteilung auch bei Wildtieren vorhanden ist, konnten die Forscher nicht sagen. Deutlich wurde jedenfalls, dass der Hund durchaus darauf achtet, wie der Mensch etwas sagt und was gesagt wird.