Kreatives Hobby "Scrapbooking" - Merkmale, Utensilien, Vorgehensweise

Mit Kleber, Schere und Papier: Scrapbooking ist ein Bastel-Trend, der immer mehr Menschen auch in Europa begeistert. Mithilfe von Fotos werden Collagen angefertigt; diese verziert man dann zum Beispiel mit Stickern, bemalt sie oder setzt verschiedene Stempel darauf - erlaubt ist, was gefällt, und was zum jeweiligen Thema und Stil passt. Lernen Sie Scrapbooking kennen und informieren Sie sich über dessen Merkmale und die richtige Vorgehensweise.

Britta Josten
Von Britta Josten

Während man in Deutschland über Jahrzehnte fleißig Bilder in Fotoalben klebte und vielleicht noch ein paar handschriftliche Anmerkungen hinzufügte, ging man in den USA und auch Kanada bereits seit längerer Zeit deutlich individueller ans Werk. Scrapbooking ist hier nicht bloß ein Trend, sondern vielen Menschen liebgewonnenes Hobby, das richtiggehend kultiviert wird.

Was ist Scrapbooking?

Dabei werden Fotos nach Lust und Laune in ein so genanntes Scrapbook geklebt und zu Collagen gefertigt, die mal humorvoll und mal ernst sein können, mal thematisch passend zusammengestellt oder ein anderes Mal nach Motiven oder Farben geordnet werden. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt:

Ganz nach Wunsch können die Fotoseiten zum Beispiel

  • mit Stickern oder Glitzer verziert
  • bemalt oder
  • mit Stempeln versehen

werden. So werden die ausgewählten Fotografien zu echten, kleinen Kunstwerken, die oftmals in einem völlig anderen Zusammenhang erscheinen, als sie ursprünglich geschossen wurden. So entsteht kein gewöhnliches Fotoalbum; stattdessen erzählen die Bilder eine Geschichte und werden ganz besonders präsentiert.

Neben der klassischen Bastelvariante gibt es mittlerweile auch das digitale Scrapbooking. Hierfür stehen bestimmte Software-Programme zur Verfügung, mit denen Fotos hochgeladen und bearbeitet werden können. Von unterschiedlichen Fotodiensten werden die Seiten dann zu fertigen Scrapbüchern gebunden.

Scrapbooking in Crops, Workshops und Co.

Und weil das Ausschneiden, Gestalten und Kleben zusammen noch viel mehr Spaß macht als allein, treffen sich eingeschworene Scrapbooking-Fans zu speziellen Treffen, den sogenannten "Crops". In größeren Städten gibt es bereits eigene Gruppen, die sich regelmäßig zu Crops versammeln.

Hier können einzelne Schnipsel (so die deutsche Übersetzung zu "scrap") oder auch schlicht Ideen ausgetauscht und neue Anregungen für das eigene Scrapbook eingeholt werden. Des Weiteren werden auch Scrapbooks zu einem bestimmten Thema oder von berühmten Künstlern in der Szene präsentiert.

Es gibt zudem spezielle Scrapbooking-Workshops. Hier werden bestimmte Fähigkeiten und Techniken gelehrt. Auf so genannten Swaps kommt es zu einem Austausch von Scrapbook-Seitenelementen zu einem Themenschwerpunkten. Den Künstlern sollen dadurch neue Impulse für deren Arbeit gegeben werden.

Verwendete Utensilien

Die passenden Utensilien für das kreative Hobby gibt's heute in jedem Bastelbedarf; Spezial-Elemente wie zum Beispiel Sticker in Form von Haushaltsgegenständen oder Blumen finden sich auch im Online-Fachhandel.

Unser Tipp: Echte Scrapbooking-Profis sammeln alles, was ihrem Hobby dienlich sein könnte - beispielsweise

  • lustige Zeitungsüberschriften
  • Eintrittskarten
  • schöne Bilder aus alten Büchern oder Postkarten, aber auch
  • Dekoration wie Borten, Perlen oder Sticker.

Mit so einem Fundus an schönen Materialien sprudeln die Ideen fast von allein - erst recht, wenn man gemeinsam mit anderen Scrapbooking-Fans ans Werk geht. Dabei ist ein fertiges Scrapbook übrigens nicht nur eine tolle Erinnerung zum Beispiel an den ersten gemeinsamen Urlaub mit der besten Freundin oder dem Partner, sondern macht sich auch als ganz persönliches Geschenk zu verschiedensten Anlässen von Hochzeit bis Geburtstag hervorragend.

Zu den wichtigsten Utensilien gehören:

  • Einfarbige oder gemusterte Papiere als Fototräger - gängiges Format ist 30,5 x 30,5 cm)
  • Scheren, Motivstanzer und Klebstofe zur individuellen Formgebung der Motive
  • Stempel und Stempelkissen zur Verzierung
  • Diverse Farben (in flüssiger form oder als Stifte)
  • Embellishments - Applikationen und Verzierungen aus Karton oder Stoff, die zusätzlich aufgeklebt werden
  • Masking Tapes - Motivklebeband
  • Eyelets - Ösen in unterschiedlichen Formen und Farben
  • Utensilien zum Binden des Scrapbooks, wie etwa Fadenheftungen oder aber auch einfache Drahtkammbindungen

Die Basic-Steps des Scrapbookings

Wer sich selbst einmal im Scrapbooking versuchen möchte und dabei noch keinerlei Erfahrung damit hat, sollte einige Punkte beachten. Hilfreich ist es, in folgender Reihenfolge vorzugehen.

Zunächst sollte man sich ein Thema überlegen. Ein Sammelalbum ist eine besonders beliebte Variante; hier lassen sich verschiedene Ideen umsetzen, wie etwa

  • der gemeinsame Urlaub
  • eine Hochzeit
  • ein Klassentreffen
  • Partys
  • besondere Ausflüge, aber auch
  • Rezeptsammlungen oder
  • das erste Jahr des Babys etc.

Als nächstes gilt es, das Album auszuwählen. Hier kann auf klassische Fotoalben oder auch Ringhefter zurückgegriffen werden; es kommt auch immer darauf an, welche Größe man haben möchte. Kauft man Bücher, auf denen bereits Motive aufgedruckt sind, sollten diese natürlich zum ausgewählten Thema passen. Zudem sollten auch die Farben des Albums mit der Idee harmonieren.

Ganz wichtig ist natürlich die Auswahl der Fotos. Diese müssen eine gute Qualität aufweisen. Was die Anzahl angeht, kann man sich zunächst einen größeren Stapel zurechtlegen - später lassen sich immer noch Fotos aussortieren.

Die Auswahl der Fotos als wichtige Vorbereitung aufs Scrapbooking
Die Auswahl der Fotos als wichtige Vorbereitung aufs Scrapbooking

Nun kümmert man sich um die verschiedenen Materialien und Verzierungen.

  • Bastelpapier
  • Aufkleber
  • Stempel
  • Aufkleber
  • Perlen und
  • diverse Anhänger

wählt man passend zum Thema sowie zu den Fotos aus. Damit diese gut zur Geltung kommen und auch ausreichend fixiert werden, sind gute Ideen zur Befestigung von Nöten. Hierbei wird man je nach Material auf unterschiedliche Klebervarianten zurückgreifen müssen - bei sehr dünnem, filigranen Papier beispielsweise wird Flüssigkleber auch nach dem Trocknen noch durchscheinen; ihn nutzt man zum Beispiel besser für Glitzerelemente.

In diesem Fall eignet sich möglicherweise ein Klebestift besser. Für größere Flächen ist Sprühkleber gut geeignet und auch doppelseitiges Klebeband sowie Klebepunkte kommen hier und da zum Einsatz. Verwendet man Flüssigkleber zum Aufkleben der Fotos, sollte man darauf achten, dass dieser säurefrei ist; ansonsten kann er die Bilder beschädigen.

Im nächsten Schritt muss man die Fotos ordnen und mitunter auch zurechtschneiden. Nicht immer werden sie in ihrer Gesamtgröße auf eine Seite passen - diese ausgeschnittenen Bilder machen jedoch auch erst ein Scrapbook aus. Wie die Fotos angeordnet werden, kommt ganz darauf an, welche Geschichte erzählt werden soll.

Nun sollte das Design, die Gestaltung mit Dekoelementen grob geplant werden. Brainstorming ist hier eine große Hilfe - man legt am besten grobe Kategorien samt Unterkategorien an und überlegt sich die dazu passende Dekoration.

Beim Aufkleben der Verzierungen ist auch das Überschneiden ein wichtiges Gestaltungsmerkmal. Anderenfalls würde das Gesamtbild gestellt und unnatürlich aussehen.

Ein besonders schönes Objekt stellen gebastelte Taschen dar. In diese können weitere Verzierungen oder auch kleine Geschenke gesetzt werden. Statt zu kleben, kann man Dinge auch mithilfe von Büroklammern feststecken - je mehr unterschiedliche Varianten gewählt werden, desto interessanter.