Becherhüllen aus Wolle, Filz und Fleece selbst herstellen - Kreative Ideen und Vorgehensweise

Wenn man sich zum wiederholten Male die Finger am heißen Latte Macchiato oder an der Lieblingstasse mit Gewürztee verbrennt, dann wird es spätestens jetzt höchste Zeit für eine clevere Becherhülle. Der Clou an dem praktischen Helferlein: Drinnen bleibt das Getränk dank Becherhülle aus Wolle, Filz und Co. schön warm, außen kann man endlich bedenkenlos zupacken. Mit ein wenig Geschick und ein paar Utensilien lassen sich Becherhüllen aus Stoff auch selbst herstellen - wir zeigen, wie.

Von Kai Zielke

Dank ihrer äußerst praktischen Eigenschaften hat sich die Becherhülle in kürzester Zeit zum beliebten Haushaltsobjekt gemausert. Passende Produkte sind heute in allen nur denkbaren Variationen erhältlich und auch als Geschenk für Tee- und Kaffeebegeisterte Freunde und Verwandte immer eine tolle Idee.

Dabei kann man die schönen "Tassenkleider" selbstverständlich auch selbst herstellen. Alles, was man dazu benötigt, sind ein Material nach Wahl, eine Tasse bzw. ein Becher als Vorlage und ein kleines bisschen Zeit.

Ideen aus Filz

Eine besonders einfache Variante zur Herstellung von Becherhüllen und somit auch für einen Bastelnachmittag mit Kindern bestens geeignet, ist das Filzen. Allein mit diesem Material lassen sich ganz verschiedene Techniken ausprobieren. So kann man beispielsweise eine Wollfilzplatte gut durchfeuchten, um die gewünschte Tasse legen und in Form bringen.

Anschließend werden die Enden entweder vernäht (es darf ruhig etwas grober aussehen), zusammen getackert oder schlicht mit einem festen Band umwickelt. Der Filz bleibt jetzt in seiner modellierten Form.

Becherhüllen aus Filz sind einfach und auch für den Bastelnachmittag mit Kindern geeignet
Becherhüllen aus Filz sind einfach und auch für den Bastelnachmittag mit Kindern geeignet

Eine weitere Möglichkeit: Wolle zum Nadelfilzen (wichtig!) eindrehen und zu Kordeln formen, anschließend rund um die Tasse legen und mit Hilfe der Nadelfilztechnik filzen. Dabei werden die herausstehenden Filzstücke immer wieder miteinander verknüpft, bis sich eine zusammenhängende Fläche ergibt.

Wichtig: Grundsätzlich ist auch Filzwolle zum Stricken geeignet. Allerdings läuft diese beim Verfilzen in der Waschmaschine häufig noch ein - eine passgenaue Becherhülle herzustellen wird somit schwieriger.

Ideen aus Wolle

Echte Strick- und Häkelfreunde können die Becherhüllen selbstverständlich auch mit Wolle selbst herstellen. Dabei spielt es keine Rolle, ob kunterbunte Regenbogenfarben oder elegantes Creme, ob fröhlicher Ringellook oder unifarben - erlaubt ist, was gefällt.

Wie viele Maschen jeweils gestrickt bzw. gehäkelt werden müssen, hängt selbstverständlich von der jeweiligen Tassengröße ab. Oben und unten sollte das runde Strickkleid für den Becher jeweils abgekettet werden.

Wer möchte, der kann seine Becherhülle noch individuell verzieren. Ob

  • zusätzlich angenähte Knöpfe
  • Applikationen
  • Schleifen oder
  • Schmetterlinge

- der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Becherhüllen können auch mit Wolle gestrickt oder gehäckelt werden
Becherhüllen können auch mit Wolle gestrickt oder gehäckelt werden

Ideen aus Fleece

Neben Wolle und Filz eignet sich auch Fleece sehr gut für eine Becherhülle. Am besten nutzt man dafür ein Schnittmuster aus dem Internet als Vorlage. Des Weiteren benötigt man:

  • Ein 13x28 cm großes Stück Stoff
  • Ein ebenso großes Stück Fleece
  • Eine 10 cm lange Gummikordel oder alternativ ein durchgeschnittenes buntes Haargummi
  • Einen großen bunten Knopf mit einem Durchmesser von mindestens 2 cm
  • Eine Schere
  • Ein Stück Klebeband

Mithilfe der ausgedruckten Vorlage schneidet man den Stoff sowie das Stück Fleece zurecht. Wenn man möchte, kann man den Stoff auch noch mit einem Webband verzieren, dass man einfach darauf näht.

Anschließend formt man das Gummi zu einer Schlaufe und legt es so an die rechte Schmalseite des Stoffes. Es sollte genau mittig liegen, mit der Schlaufe zur Stoffseite. Nun mit dem Klebeband fixieren.

Über den Stoff wird nun passgenau das Stück Fleece gelegt. Mit einem Geradstich näht man etwa 1 cm von der Kante darüber und mehrfach im Bereich des Gummis, da dieses öfter bewegt wird und etwas mehr Halt benötigt.

Nun näht man einmal herum und lässt an der gegenüberliegenden schmalen Seite in der Mitte eine Öffnung zum Wenden. Damit diese nicht einreißt, näht man auch in wenigen Stichen zur Wendeöffnung hin.

Jetzt kappt man alle vier Ecken ab, dabei sollte man nicht zu nah an der Naht abschneiden. Die Hülle kann nun gewendet werden; überstehendes Klebeband reißt man ab, steppt einmal rundherum ab. An der Wendeöffnung vorsichtig nähen, um ein Wegrutschen des Fleecestoffes zu verhindern.

An der leeren Schmalseite wird mittig der Knopf angenäht; er sollte 2 bis 2,5 cm vom Rand entfernt sein. Die Becherhülle ist nun fertig; die Schlaufe sollte so um den Knopf passen, dass die Hülle einen festen Sitz hat.