Schmelzender Permafrost in Sibirien birgt große Umweltgefahren

Von Max Staender
22. November 2012

Selbst die Forscher wissen bislang recht wenig über den so genannten Permafrost, der die Nordhalbkugel das ganze Jahr bedeckt und im Falle einer weltweiten Erwärmung schwerwiegende Folgen für die dortige Umgebung haben dürfte. Neben dem Austritt riesiger Mengen an Treibhausgasen könnten im schlimmsten Fall ganze Städte in dem Schlamm untergehen.

Da dieses Risiko bis heute auch nicht in Simulationsrechnungen für Klimavorhersagen einbezogen wurde, haben Polarforscher jetzt eine weltweite Datenbank angelegt, mit der sich sämtliche Veränderungen der Permafrostböden beobachten lassen.

Im Zuge des Großprojekts "PAGE21" übermitteln spezielle Sensoren aus über 600 Bohrlöchern in Permafrostregionen ihre Messungen an eine zentrale Datenbank. Neben den austretenden Gasen sowie der entsprechenden Tiefe der Schichten haben die Feldforscher auch ständig einen Überblick über die Temperatur der im Sommer auftauenden Permafrostböden.

Rund ein Jahr nach Projektstart kam es zu überraschenden Veränderungen in den Gebieten, da sich die Böden mit zweistelligen Minustemperaturen wesentlich schneller erwärmen, als Permafrostböden mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt.