Neapel: Zerstört ein gigantischer Vulkanausbruch die Millionenstadt?

Von Ingo Krüger
2. November 2012

Droht der süditalienischen Metropole Neapel die komplette Zerstörung? Vulkanforscher haben unter der Stadt eine gewaltige Magmablase registriert, die den Vesuv im Osten Neapels mit den Phlegräischen Feldern (Campi Flegrei), einem riesigen vulkanischen Gebiet im Westen, verbindet. Die Phlegräischen Felder bestehen aus ungefähr 40 kleinen bis großen Vulkankratern. Den letzten Ausbruch gab es dort im Jahre 1538.

In den letzten Jahren haben Wissenschaftler ungewöhnliche Bewegungen im Erdinneren festgestellt. Dabei hob und senkte sich die Oberfläche um bis zu einen Meter. Nun wollen sie die Vorgänge im Inneren genauer beobachten und bis zu 3000 Meter tief bohren lassen. Andere Experten kritisieren dies jedoch und fürchten, dass giftige Gase austreten könnten. Dies wäre in dem dicht besiedelten Gebiet eine riesige Katastrophe, erklärte ein Forscher des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV).

Einig sind sich jedoch die Fachleute, dass die Vorsorgemaßnahmen für den Katastrophenfall in der Metropolregion Neapel mit mehr als vier Millionen Einwohnern nicht ausreichend seien. So existiere bis heute kein Notfallplan, obwohl ihn der Zivilschutz bereits vor über 20 Jahren angekündigt habe.