In den Anden liegt ein riesiger Sombrero

Von Ingo Krüger
17. Oktober 2012

Ein ungewöhnliches Naturschauspiel bietet sich derzeit Besuchern des Altiplano, einer Hochebene in den Anden zwischen Peru und Bolivien. Unter dem rund 170.000 Quadratkilometer großen Hochplateau, das sich auf einer durchschnittlichen Höhe von 3600 Metern befindet, ist derzeit der größte Magmakörper der gesamten kontinentalen Erdkruste aktiv. Er liegt 17 bis 19 Kilometer unter der Oberfläche und ist etwa 1 Kilometer dick und fast 100 Kilometer breit.

Die gewaltige Magmablase steigt wie der Inhalt einer Lavalampe langsam höher und treibt so die Hochebene ebenfalls weiter nach oben. Gleichzeitig sinkt die Umgebung nach unten. Die Landschaft gleicht so einem mexikanischen Sombrero.

Ein Ausbruch ist dennoch nicht zu befürchten, wie US-amerikanische Wissenschaftler erklärten. Der angrenzende Vulkan Uturuncu verhält sich seit 270.000 Jahren ruhig. Aktuelle Messungen zeigen zudem kein hochliegendes Magma. Vermutlich werde die aufsteigende Magma-Blase niemals an die Oberfläche gelangen, teilten die Forscher mit.

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