Zu schlechte berufliche Aussichten - Die meisten Promovierten wollen nicht in die Forschung

Von Melanie Ruch
30. August 2013

Wer nach dem Studium seinen Doktor machen will, der entscheidet sich für eine Promotion, doch lediglich jeden fünften Promovierten zieht es anschließend tatsächlich in die Forschung, wie die Studie "Hochqualifizierte in Deutschland" des Statistischen Bundesamts zeigt.

Demnach waren im Jahr 2011 nur knapp 100.000 der insgesamt mehr als 500.000 Promovierten in der Forschung an Hochschulen, in der Wirtschaft oder an anderen wissenschaftlichen Einrichtungen beschäftigt. Der Rest dagegen arbeitete in Berufen außerhalb der Forschung, von denen allerdings rund die Hälfte Mediziner waren.

Die Hauptgründe dafür, warum es so wenige Promovierte in die Forschung zieht, sind die verhältnismäßig schlechten beruflichen Rahmenbedingungen in der Forschung. Demnach gaben 47% der Promovierten an, die nicht in der Forschung arbeiten, bessere Alternativen gehabt zu haben. 31% hatten generell kein Interesse am Forschen, weitere 31% beklagten die meist befristeten Beschäftigungsverhältnisse in Forschungsberufen, 28% schreckten vor den unklaren Berufsperspektiven zurück, 25% waren die Beschäftigungsmöglichkeiten in der Forschung zu einseitig und 20% war die Bezahlung zu gering.