Forscher wollen unterirdische Seen in der Antarktis erkunden

Ein russisches und ein britisches Team sind gerade dabei, am ost- und westantarktischen Eisschild zu forschen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
18. Oktober 2011

Im Jahr 1911 gab es zwei Expeditionen, die als erste den Südpol erreichen wollten. Diesen Wettlauf konnte damals am 14. Dezember der Norweger Roald Amundsen mit seinem Team vor dem Engländer Robert Scott gewinnen. Scott erreichte einen Monat nach Amundsen den Pol kam auf dem Rückweg durch die extreme Kälte und wegen Nahrungsmangel ums Leben.

Auch heute gibt es konkurrierende Expeditionen, die sich mit der Erforschung der unterirdischen Seen in der Antarktis beschäftigen. So wollen russische Polarforscher den gigantischen Wostok-See unter dem Ostantarktischen Eisschild (OAIS) erkunden.

Dieser See ist

  • zirka 240 Kilometer lang,
  • 50 Kilometer breit und
  • zum Teil mehrere hundert Meter tief.

Aber weil der Winter in der Antarktis einkehrte, mussten die Forscher, nachdem sie in eine Tiefe von 3700 Metern vorgestoßen waren, erst einmal ihre Sachen zusammen packen und werden im nächsten versuchen dann endgültig bis zum See vorzudringen.

Britisches Team stellt Bohrlöcher mit Heißwasser her

Zurzeit ist auch ein Team des British Antarctic Survey (BAS) in der Antarktis, wo die Polarforscher am Westantarktischen Eisschild in 3.000 Metern Tiefe den Lake Ellsworth erkunden wollen. Die Bohrlöcher werden mit Heißwasser hergestellt und dieses Jahr werden zuerst nur die Vorbereitungen getroffen für die eigentliche Bohrung im nächsten Jahr.

Dabei muss natürlich alles ziemlich schnell ablaufen, weil durch die extremen Temperaturen auch das Heißwasser schnell wieder gefriert. Bei den Untersuchungen will man unter anderem auch das Alter des Sees feststellen. Die Polarforscher werden finanziell von der britischen Regierung unterstützt, die für das Projekt sieben Millionen britische Pfund, umgerechnet gut 8 Millionen Euro, zur Verfügung stellt.