Städte wachsen nach universalen Regeln - größere Netzwerke produzieren mehr Wohlstand

Das sogenannte "Urban Scaling" lässt sich bereits bei atztekischen Siedlungen nachweisen

Von Dörte Rösler
3. März 2015

Die Geschichte wiederholt sich - antike Städte wuchsen nach den gleichen Regeln wie moderne Metropolen. Wie diese Entwicklung abläuft, haben amerikanische Forscher nun in einem mathematischen Modell nachgebildet.

Demnach steigen in wachsenden Städten

schneller als die Einwohnerzahl. Dieses "Urban Scaling" lässt sich bereits bei atztekischen Siedlungen nachweisen.

Stern oder Netzwerk?

Nach Ansicht der Forscher aus Santa Fe funktionieren Städte teilweise wie Sterne. Je mehr sich die Materie verdichtet, desto heller leuchten sie.

Auf Städte übertragen bedeutet das: je dichter die Menschen zusammen leben, desto produktiver werden sie. Der Aufwand für zusätzliche Infrastruktur steigt dabei proportional weniger.

Anders als Sterne lässt der Energieausstoß die Städte aber nicht verglühen. Als soziale Netzwerke treiben sie ihre Entwicklung stetig voran. So haben Bewohner von Städten

  • vielfältigere soziale Kontakte,
  • eine Triebkraft für Kreativität und
  • weitere Produktivität.

Nachweis für indianische Städte

In einer aktuellen Studie analysierten die Wissenschaftler die Daten von diversen Städten. Schwerpunktmäßig verfolgten sie dabei die Entwicklung der präkolumbianischen Region Tenochitlan, in der sich heute Mexiko City befindet.

Bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts lebten in der Siedlung mehr als 100.000 Menschen. Die Daten von Gebäuden, Straßen und städtischen Strukturen untermauern die These vom "Urban Scaling".